Der Kustos vom Viechtauer Heimathaus und ein nach einem schweren Herzinfarkt bei einer Reha- Therapie in Großgmain zu einem hervorragenden Krippenbauer und anschließenden Krippenbaumeister inspirierten veranstalten vom 27. Dezember bis einschließlich Maria Lichtmess eine „Salzkammergut- Kripperlroas“ der besonderen Art. Mit einer exquisiten und fachlich fundamentierten Betreuung werden fünf bis sechs qualitativ hochwertige alte Hauskrippen in Rahmen eines zweistündigen Sparzierganges (insgesamt ein Kilometer Gehweg, alle 200 bis 300 Meter ein Krippenbesuch) in der Nähe von Neukirchen/Altmünster gelegenen Gehöften besichtigt.
Bei jeder von den zu besichtigenden Krippen könnte man Stunden verbringen, um jede einzelne Figur oder Figurengruppe zu studieren. Die meisten bewegen sich, was nicht nur Krippenexperten sondern auch alle Besucher und vor allem Kinder fasziniert. Die Bewegungsabläufe der einzelnen Figuren und handwerklichen Arbeitsgeräte werden durch gekonnte Ausnützung der mechanischen und physikalischen Gesetze, wie schiefe Ebene und Schwerkraft, gesteuert. Besonders Sehenswert bei diesem Krippen sind die Darstellungen um die Jahrhundertwende in der Region üblichen handwerklichen Berufen. Jede einzelne Krippe kann als kleines Volkskundemuseum bezeichnet werden. Bei einer Gruppenanzahl ab 6 Personen können über Wunsch auch die historisch bekannten Viechtauer-Krippen und das Heimathaus „Rabenwies“ besichtigt werden.
Die Viechtauer-Krippen sind in ihrer Art die ältesten Krippen in Salzkammergut. Ihr Baustil und die Ausführung waren stets dreieckig, platzsparend, schlicht und einfach, sodass sie grundsätzlich im Herrgottswinkel platziert werden konnte. Aufgrund der schlichten und kleinen Dreiecksauführung sowie ihrer Verwendung in den Holzknechtshütten und bei den Salinenarbeitern wurden sie auch als „Pfannhäuserkrippe“ bezeichnet.
Links und rechts von der Geburtsstätte, die entweder in Form eines Stalles, einer Grotte oder Ruine dargestellt wurde, führen Wege oder Stufen zum hochgelegenen über dem Krippenstall situierten
Hirtenfeld. Außerdem ist bei den Viechtauer-Krippen die gewollte Vermischung vom Abendland zum Orient ein charakteristisches
Merkmal. Die orientalische Stadt im Hintergrund dominiert vor der alpenländischen Bergwelt und soll darauf hinweisen, dass die tatsächliche Geburt Christi im Morgenland gelegen war. Elefanten,
Kamele und Gämsen tummeln sich in freudiger Harmonie mit den Lämmern der Hirten. Nicht selten ist am Rande des orientalischen Stadtbildes eine idyllische Almhütte, vor der der „schlafende Hirte“
träumt, situiert.´Die grau eingefärbten Wurzeln wurden immer mit feinen Glassplittern bestäubt, um einen besonderen Glitzereffekt im Kerzenschein zu erhalten.
Als Figuren werden einfach mit einem Feitl (schlichtes einklingiges Taschenmesser) geschnitzte Holzfiguren oder sogenannte Loahmmandl von den Viechtauer Loahmmandlmacher verwendet. Diese sind zum
Unterschied von den Loahmmandl aus den Ennstaler-Krippen (Nagelschmidkrippen) Vollfiguren aus Schlagen oder Reindelmühl stammenden festen reinen Ton (sogenannter blauer Tachend bzw. blauer
Lehm) modelliert. Eine besondere Eigenschaft der Viechtauer-Krippen liegt darin, dass sie nie verkauft sondern immer mit dem Gehöft an die Nachkommen vererbt werden.
Anmeldungen zu dieser außergewöhnlichen Kripperlroas können über
Hans Gaigg, Telefon: 0699 12794838 oder
Harald Zaunmair, Telefon: 0699 81153976 gebucht werden.
Quellen:
Werbeschrift Tourismusbüro Altmünster;
OÖ. Heimatblätter, 4. Jg. Heft 3, 1950
Karl Hennerbichler LO
Der schicksalhafte Umstand durch das Ableben von Obmann der Linzer Krippenfreunde, Gerhard REES, machte eine Neuwahl des Vorstandes erforderlich. In der Generalversammlung am 2. September 2013 wurden einstimmig die bewährten nachangeführten Funktionäre in den neuen Vorstand gewählt. Obmann Kurt Klenner, Obmannstellvertreter Willi Steidl, Kassierin Ingeborg Heidlberger und Schriftführerin Christa Stadlbauer. Die näheren Daten können aus der Vereinshomepage entnommen werden
Der Landeskrippenverband Oberösterreich wünscht dem neuen Vorstand eine vorbildliche Zusammenarbeit mit seinen Vereinsmitgliedern sowie in allen Bereichen des Krippenwesen eine erfolgreiche Funktionärsperiode.
Gloria et Pax
Karl Hennerbichler LO
Nach dem schmerzlichen Verlust, den der Verein hinnehmen musste, wird auch der im September neu zu wählende Vorstand die Tätigkeiten im Sinne des eingeschlagenen Weges fortführen.
Die erfolgreichen Aktivitäten der letzten Jahre sind auch im heurigen Advent fix eingeplant und der Verein wird sich in mehreren Ausstellungen präsentieren. Allen voran werden wieder zahlreiche
Krippen der Vereinsmitglieder und Kursteilnehmer im Rahmen des „Kathreinmarktes“ am 23. und 24. November 2013 im Landes-museum „Sumerauerhof“ in St. Florian zu besichtigen sein. Besonders gut
angekommen bei
den Besuchern ist die „lebende Werkstatt“, wo Vereinsmitglieder dem interessierten Publikum den Krippenbau zum Teil näher bringen konnten. Auch diesmal werden wieder die handwerklichen
Fähigkeiten zu bewundern sein.
In der Linzer Altstadt wird – wie in den letzten Jahren – eine Auswahl der Kurskrippen und die ansprechensten Krippen, die während der regelmäßigen Vereinsabende (jeden Montag von 16,00 bis 20,00
Uhr) entstanden sind, zu sehen sein. Die Termine werden auf der Homepage des Vereins angekündigt.
Die Teilnahme an der Aktion „Krippenstadt Linz“ ist ebenfalls wieder eingeplant. Während dieser Zeit werden in den Schaufenstern und öffentlichen Institutionen Krippen aufgestellt, um die
Landeshauptstadt in einer vorweihnachtlichen Stimmung präsentieren zu können.
Im Frühjahr besuchten zwei Mitglieder den Meisterkurs in Grödig wobei ein Teilnehmer den 3. Jahrgang absolvierte und Kurt Klenner die Prüfung zum Krippenbaumeister ablegte. Um die Anzahl der
Krippenbaumeister
bei den Linzer Krippenfreunde steigern zu können, werden auch im kommenden Jahr wieder Vereinsmitglieder die Meisterkurse besuchen.
Auch das Gesellschaftliche wird im Verein sehr gefördert, um den Zusammenhalt seiner Mitglieder zu stärken. So trafen sich im August die Mitglieder zum Sammeln von Krippenbaumaterial, wie Moos
Flechten und Wurzeln am Langbathsee. Im Anschluss daran wurde das Heimathaus in der „Viechtau“ besucht, wo der Einblick in die Welt der Bewohner einer vergangenen Zeit gewährt wurde. Eine
nennenswerte
gemeinsame Aktion ist die järliche Schifffahrt auf der Donau, die wegen Schlechtwetters bereits einmal verschoben werden musste, aber trotzdem starken Anklang fand.
Der Schwerpunkt der Linzer Krippenfreunde besteht noch immer in der Durchführung der verschiedenen Krippenbaukurse in der vereinseigenen Krippenbauwerkstatt, wo den Teilnehmern die erforderlichen
Materialien sowie eine persönliche fachbezogene Unterstützung von ausgebildeten Krippernbauern zur Verfügung stehen. Durch eine vertstärkte Kurswerbung soll eine permanente Auslastung der
vereinseigenen
Räumlichkeiten erzielt werden. Anregungen für eine der heutigen Zeit entspsrechenden Kursgestaltung nehmen unsere Mitglieder jederzeit mit freude entgegen.
Gloria et Pax
Kurt Klenner, ObmStv.
Als ich einmal vor der fast fertig restaurierten Burgkirchner Kirchenkrippe saß und so in Gedanken vor mir hinträumte, hörte ich ein leises „Danke“. Erschrocken sah ich mich um, doch niemand war
anwesend. Kurz darauf hörte ich abermals eine Stimme mit den Worten „Vergelts Gott“ und ich musste feststellen, dass ich alleine vor der Krippe stand und die Worte von der Krippe kamen. Mit einem
deutlichen Kopfnicken
gab ich ihr zu verstehen, ja es hat alles seine Richtigkeit.
Die Krippe begann trotzdem in meinem Unterbewusstsein zu reden: „Weil du mir mein Leben gerettet hast, will ich dir meine Lebensgeschichte erzählen. An die ersten Phasen meines Entstehens kann
ich mich nicht mehr erinnern, ich weiß nur, es war im Jahre 1959 als Pater Philipp Bock begonnen, die ersten Krippenelemente zusammen zu fügen. Mit allerlei Materialien, alten Brettern,
Zeitungspapier, wahrscheinlich
von der Neuen–Warte am Inn oder vom Kirchenblatt, Knochenleim, Weizenmehl und Farbe hat er meine Gestalt geformt. Für den Berg und das Gelände brachte der Fuchshoferbauer Wurzeln und Gehölz von
seinem Wald, die Pater mit Farbe zu Steine und Felsen machte.
Eines Tages kam der Pfarrer Hofbauer und sagte zu Pater Philipp, „diese Krippe muss besonders schön werden, die Burgkirchner sind zwar nicht sehr stolz, aber dafür großzügig und christlich, darum
möchte ich ihnen mit dieser Krippe zum Weihnachtsfest eine große Freude machen“.
Ich kann mich noch gut erinnern, als ich in die schöne Kirche getragen wurde, war ich sehr aufgeregt und hatte enorme Angst, ich könnte den Burgkirchnern nicht gefallen. Was sollte ich als
orientalische Krippe in einem Innviertler Bauerndorf mit meinen Schafen auf der Weide und den Kamelen, wo doch bei den Bauern nur Kühe und Pferde am Hof stehen. Doch am Heiligen Abend, ich schäme
mich noch heute, war
ich so stolz, als viele Leute vor mir waren und meine Schönheit bewunderten und die Kinder vor Freude hüpften. Die Kirchengeher kamen jedes Mal bei mir vorbei, beugten das Knie vor dem Jesuskind
und schenkten auch mir einen Blick. Das ging viele Jahre so dahin, bis der der Wohlstand über das Volk kam und die Leute glaubten, sie hätten den Besuch beim Christkind in der Krippe nicht mehr
unbedingt nötig. Diese Gleichgültigkeit der Christen und mein Aufenthalt während des Jahres im Gebeinskammerl zerrten an meinen Kräften. Als ich zusätzlich noch verspürte, dass der Holzwurm
begann meine Innereien zu vernichten, sah ich mein Ende herbeikommen.
Immer wenn die Tage kürzer wurden, dass es fast nicht mehr hell wurde in meiner Kammer, wusste ich es kommt bald Weihnachten. Jedes Mal, wenn der Messner, Franz Rothböck, in seinem grünen
Hubertusmantel die Tür öffnete und Vorbereitungsmaßnahmen zu meinem Transport in die Kirche traf, waren
wieder alle Sorgen vorbei. Am Heiligen Abend, wenn vom Chor die Melodie von Stille Nachte und der schönen weihnachtlichen Lieder ertönten, war ich wieder froh, wie am ersten Heiligen Abend. Ich
durfte die Wohnung des Gotteskindes sein.
Mein Gesundheitszustand wurde immer schlechter, obwohl mich der jetzige Messner liebe voll pflegte und mir doch noch einige Kirchenbesucher die Treue hielten, wusste ich, es geht bald zu Ende.
Ich gab aber die Hoffnung nie auf, denn das Christkind braucht mich immer wieder zu Weihnachten. Endlich hast du mich bei dir aufgenommen, um mich einer Generalsanierung zu unterziehen und somit
von meiner inneren bösen Krankheit, dem Holzwurm, zu befreien. Erst jetzt kann ich verstehen, wie einem Menschen zu Mute ist, der wegen einer Operation oder Heilung einer schweren Krankheit ins
Spital eingeliefert wird. Oft habe ich gehört, wie sich die Leute gegenseitig ihre Leiden geklagt haben und gar mancher hast ich vor dem Christkind gekniet, geweint und gebetet oder die Mutter
Gottes um Hilfe angefleht.
Die kranken Teile hast du mir entfernt und durch neue ersetzt. Durch diese Maßnahme blieb mir meine Gestalt erhalten und mit passender Farbe wurde ich wieder wie damals. Besonders freut mich mein
restauriertes orientalisches Umfeld sowie der schützende und diebstahlsichere Ummantelung.“
Ich antwortete auf diese Leidensgeschichte: „Als Krippenbauer und Obmann der Krippenfreunde Oberes Innviertel war ich dir und Pater Philipp Bock diese Restaurierung schuldig“. Nachdem die
Adaptierungsarbeiten der Krippe abgeschlossen waren, mein Sohn, Josef, die Beleuchtung montiert, wir die wunderschönen Figuren aufgestellt, den diebstahlsicheren Kasten mit den Glasrahmen
geschlossen hatten, stand ich noch eine Weile andächtig vor der Krippe und sprach ich ihr folgende Worte zu: „Liebe Krippe,
ich habe mein möglichstes für dich getan, was nur durch die Großzügigkeit der Goldhaubengruppe von Burgkirchen möglich war, und dich in dieser Zeit sehr lieb gewonnen. Darum wünsche ich dir alles
Gute für die nächsten 50 Jahre und du darfst ruhig wieder so stolz sein, wie am ersten Tage. Gib weiterhin die Hoffnung nicht auf, denn du wirst jedes Jahr gebracht, wenn der Heilige Josef eine
Herberge für Maria
und das Kind sucht. Auch will ich dir noch sagen, es kommt bestimmt wieder eine andere Zeit, wo dich die Menschen wieder schätzen. Eine andere Zeit, wo sich die Eltern oder Großeltern nicht mehr
schämen, wenn sie mit den Kindern bzw. Enkeln zur Krippe gehen und ihnen vom Jesuskind erzählen. Die einen
oder anderen sich wieder niederknien vor dem Retter, um Trost und Reue zu finden, dann bist du diejenige, die die Weihnachtsbotschaft – Friede den Menschen auf Erden, die guten Willens sind –
übermitteln kann.“
Gloria et Pax
Geschrieben von Josef Mangelberger
Im Dezember 2006
Die Welser Krippenfreunde haben sich vorgenommen eine einmalige historische oberösterreichische Krippenausstellung zu organisieren. Eine Krippenausstellung über das Wirken der einzelnen oberösterreichischen Interpreten über Jahrzehnte. Dieser Event soll in den frühen Jahren des 21. Jahrhunderts die oberösterreichische Krippengeschichte unter dem Motto "Gloria in Excelsis Deo", aktuelles Krippenschaffen in Oberösterreich präsentieren.
Bei dieser hochwertigen bundeslandinterner Kulturveranstaltung präsentieren sich die oberösterreichischen volkskundlichen Vereine, mit den Exponaten der Krippenbauern, Figurenschnitzern und
sonstigen einschlägigen Klosterarbeiten. Den Welser Krippenfreunde ist es erstmals gelungen Exponate, die aus Privatbesitz stammen und der Öffentlichkeit noch nie zugängig waren, in dieser
oberösterreichischen Schaustellung zu präsentieren.
Die Museumsleihgaben, oberösterreichische Krippenvereinsexponate und die privaten Darstellungen werden in einer Sonderausstellung „Gloria in Excelsis Deo“ in der Welser Burg für die
Öffentlichkeit zu den nachangeführten Zeiten zugängig gemacht.
Öffnungszeiten des Stadtmuseums „Welser–Burg“, 4600 Wels, Burggasse 13:
22. November 2013 bis 02. Februar 2014, Dienstag bis Freitag 10.00 bis 17.00 Uhr, Samstag 14.00 bis 17.00 Uhr, Sonntag und Feiertag 10.00 bis 16.00 Uhr, jeden Montag sowie vom 24. bis 26 und 31.
Dezember 2013 sowie 01.Jänner 2014 ganztägig geschlossen.
Es wäre für jeden oberösterreichischen Krippenfreund eine moralische, für die krippenbegeisterten der angrenzenden Bundesländer eine freundschaftliche und für die sonstigen krippeninteressierten
Personen eine kulturelle Verpflichtung diese Sonderausstellung zu besuchen. Die Welser Krippenfreunde wollen durch die oberösterreichweite Sonderausstellung allen Besuchern ein breites Spektrum
des Krippenwesens von unserem Bundesland veranschaulich machen.
Gloria et Pax
Welser Krippenfreu
Die Krippenfreunde von Hausruck-Geboltskirchen haben über Herrn Kom. Rat. Gust Heuberger, der ein exquisiter Rom- und Vatikankenner ist und auch die erforderlichen Vorgespräche zur Anschaffung einer heimatlichen Krippe für die Campo Santo Teutonica – Vatikan bei einer seiner vielen Romreisen geführt hatte, eine außergewöhnliche Herausforderung bekommen. Im Mai dieses Jahres erfolgte die maßgebliche Entscheidung und die Krippenfreunde Hausruck-Geboltskirchen erhielten den Auftrag eine stilechte oberösterreichische heimatliche Krippe auf einer Grundplatte von 220 cm mal 150 cm mit 20 cm geschnitzten Holzfiguren zu erstellen.
Für die organisatorische Leitung sowie die stilgerechte Bauausführung wurden die geprüften Krippenbaumeistern, Wolfgang Seiringer (auch Leiter der Landeskrippenbauschule Oberösterreich) und Hans Schindorfer bestellt. Der Krippenbau, an dem sich zahlreiche fachkundige Krippenfreunde beteiligen, wurde mit 18. September 2013 begonnen.
Die Übergabe der heimatlichen Krippe an die Erzbruderschaft zur schmerzhaften Muttergottes der im historischen deutschen Kulturraum lebenden Katholiken erfolgt am 13. Dezember 2013 um 17.00 Uhr. Alle Krippenfreunde, die dieses einmalige Ereignis miterleben wollen, haben die Möglichkeit vom 10. bis 14. Dezember 2013 im Rahmen einer mehrtägigen Adventfahrt des Reisebüros „Heubergerreisen“, www.heuberger-reisen.at, daran teilzunehmen. Anbei die offizielle Ausschreibung für die Adventfahrt und Krippenübergabe.
Als 1933 Pfarrer Johann Veichtlbauer seine volkskundliche Sammlung der Stadt Ried im Innkreis als Stiftung übergab und damit zum Gründer des auf seinen Wunsch so benannten Innviertler Volkskundehauses wurde, kam mit dieser Sammlung auch jene Krippe nach Ried, vor der 1818 erstmals das Weihnachtslied „Stille Nacht, Heilige Nacht“ erklang. Von Beginn an gehörte die große Weihnachtskrippe zu den Höhepunkten der Sammlung.
Über die Authentizität dieser Krippe und die Geschichte ihrer Erwerbung erzählte Pfarrer Veichtlbauer: „Ende des vorigen Jahrhunderts wurde Oberndorf an der Salzach, die alte Schiffersiedlung, mehrmals von schlimmen Hochwassern bedrängt. Die Bewohner der besonders gefährdeten Ortsteile sollten nun veranlasst werden, ihre bisherigen Wohnstätten aufzugeben und sich mit staatlicher Unterstützung an einer höher gelegenen Stelle anzubauen. Der Großteil weigerte sich und wollte von einem Verlassen der Heimstätten um ihre alte Nikolai-Pfarrkirche herum nichts wissen. Der Pfarrer befand sich in einem Zwiespalt: ihm war um den ehrwürdigen, stimmungsvollen Kirchenbau leid, er konnte aber andererseits die Verantwortung für ein neues Hochwasserunglück nicht auf sich nehmen. Er ließ es daher auf eine behördliche Untersuchung des Bauzustandes der Kirche ankommen und diese führte denn auch zu dem staatlicherseits gewünschten Ergebnis, dass die Kirche baufällig sei. So wurde sie [1906] abgebrochen und eine neue Kirche im geplanten und dann allmählich auch entstehenden „Neu-Oberndorf“ gebaut. Die alte, verstaubte Pfarrkrippe wurde in diesen funkelnagelneuen Neubau nicht mehr übertragen, sondern den ehrwürdigen Schulschwestern von Oberndorf geschenkt, die sie lange Jahre unverwendet im Dachboden aufbewahrten und sie schließlich vor einigen Jahren [1926] zum Verkauf anboten, um die Mittel für einen neuen Gartenzaun hereinzubringen.“
Pfarrer Veichtlbauer betreute das Innviertler Volkskundehaus bis zu seinem Tod im Jahr 1939 als Kustos. Er führte viele Besucher vor die Krippe und erzählte ihnen die Geschichte des Liedes und der Krippe. Jedes Jahr hat er zu Weihnachten vor der Krippe eine Andacht gehalten, bei der „Stille Nacht, Heilige Nacht“ in derOriginalfassung gesungen wurde.
Bei der Stille-Nacht-Krippe handelt es sich um eine Kirchenkrippe aus der Zeit um 1800. Typisch für Krippen des Inn-Salzach-Gebietes sind Figuren mit fein bossierten Wachsköpfen[1]. Ihre Hände und Füße sind aus Holz geschnitzt und farbig gefasst, ihre Drahtkörper sehr beweglich und mit Textilien zum Teil sehr prächtig bekleidet.
Das biblische Geschehen ist in die Heimat übertragen: Die Hirten sind in der Bauern- und Schiffertracht der Zeit um 1800 gekleidet. Die Schäufelchen der Hirten sind allerdings nicht als Ruder zu verstehen, sondern gehörten zur Ausrüstung der Hirten. Auch eine Bäuerin mit dem schwarzen Kopftuch eilt zur Krippe. Markante Einzelfiguren sind der sogenannte „Wunderer“, ein Dudelsackpfeifer und ein Wirt mit der typischen Wirtskappe.
Der heutige, nicht mehr ganz vollständige Figurenbestand der Krippe umfasst rund 100 menschliche Figuren mit einer durchschnittlichen Höhe von 25 Zentimetern und rund 50 Tiere. Neben der Heiligen Familie bilden die Anbetung der Hirten und die Anbetung der Heiligen Könige die Hauptszenen. Die „Hochzeit zu Kana“ ist nicht als Hochzeitsmahl sondern als Hochzeitszug mit voranschreitendem „Prograder“ (von lat. Procurator/Hochzeitslader) ausgebildet. Die große Anzahl der Hohepriester lässt darauf schließen, dass es zu dieser Krippe einst auch die Szenen der „Beschneidung Christi“ und der „Darstellung im Tempel“ gab. Die Soldaten könnten auch Teil der biblischen Szene des Kindermordes zu Bethlehem gewesen sein.
Besonders reich sind die Gewänder des Engelschores und der Heiligen Könige gestaltet, dazu gehören auch die Elefanten und Kamele bzw. Dromedare.
Die einzelnen Szenen wurden ursprünglich in der liturgischen Abfolge nacheinander aufgestellt, die museale Anordnung zeigt sie gleichzeitig nebeneinander. Der Krippenberg ist nicht mehr original erhalten, die Figuren restaurierte die Linzer Textilrestauratorin Prof. Clara Hahmann in den Jahren 1978-1981.
Dass sich die Stille-Nacht-Krippe seit 1933 in Ried befand, veranlasste den Urenkel von Andreas Peterlechner, Pfarrer Franz Peterlechner von Mörschwang 1934 mehrere frühe Notenmanuskripte von Franz Xaver Gruber, darunter eine frühe Abschrift des Weihnachtsliedes, Pfarrer Veichtlbauer für das Innviertler Volkskundehaus zu übergeben, was auch insofern einen Sinnzusammenhang ergibt als Franz Xaver Gruber am 22. Juli 1806 in Ried seine „Lehramtsprüfung“ für den Unterricht an „Trivialschulen“ (Volks- bzw. Pfarrschulen) ablegte.
Gloria et Pax
Dr. Sieglinde Frohmann, Leiterin Innviertler Volkskundehaus
Literatur:
Bauböck, Max: „Stille Nacht“ und Ried. In: 150 Jahre Stille Nacht heilige Nacht. [Ried im Innkreis] 1968, S. 37-47.
Ein Gang durch das Rieder Volkskundehaus. Sonderdruck aus „Rieder Volkszeitung“. Ried i. I. o.J. [1936], S. 13f.
Watzinger, Carl Hans: Clara Hahmann – neue Restaurierungsarbeiten. In: Jahrbuch der Innviertler Künstlergilde 1979/80, S. 77-82.
Gerhard Josef Rees, der nach jahrelangen beruflichen Auslandseinsätzen am Beginn des 21. Jahrhunderts in St. Florian, Oberösterreich, seine neue Heimat gefunden hatte, und erst unmittelbar vor dem Übertritt in den Ruhestand die große Liebe zum Krippenbauwesen entdeckte, verstarb genau am 4. Jahrestag nach der Verleihung der Krippenbaumeisterurkunde in seiner neuen Heimatgemeinde.
Im zweiten Jahrzehnt des Bestehens der Linzer Krippenfreunde wurde ihm aufgrund seiner besonderen Fähigkeiten und des steten Engagement auf dem Sektor des Krippenbauwesens die Leitung der Linzer Krippenfreunde übertragen. Als Obmann war er besonders bemüht, mit dem Verein die Förderung der Kultur des Krippenwesens über die Grenzen von Linz hinaus zu großer Anerkennung zu verhelfen. Mit seiner Initiative konnte der Status der Linzer Krippenfreunde insbesondre durch die jährlichen qualitativen hochwertigen Krippenausstellungen beim Kathreinmarkt im Sumerauerhof und im Kremsmünsterer Stiftshaus sowie im Rahmen der Aktion „Krippenstadt Linz“ enorm gehoben und österreichweit publiziert werden.
Ein besonderes Anliegen war ihm immer die Perfektionierung der Kursteilnehmer sowie die Aus- und Weiterbildung der Vereinsmitglieder, um stets zielorientiert das Wohl und Ansehen der Linzer Krippenfreunde steigern zu können. Besonders hervorzuheben sind sein Talent in der Darstellung von Details sowie die Vermittlung des handwerklichen Geschicks.
Die Linzer Krippenfreunde haben durch Gerhard Josef Rees nicht nur eine hervorragende Führungspersönlichkeit sondern auch einen Menschen mit viel Einfühlungsvermögen, Humor und fachlicher Kompetenz auf dem Sektor des Krippenbauwesens verloren.
Lieber Gerhard Josef Rees, die OÖ Krippenfreunde sagen dir noch einmal ein herzliches „Vergelt´s Gott und Dankeschön“ für deinen kurzen aber unermüdlichen Einsatz um das österreichische Krippenbauwesen.
Quelle: Homepage der „Linzer Krippenfreunde“
Gloria et Pax
LO Karl Hennerbichler
Der Heimatforscher sowie Gründungsmitglied und Obmann der Krippenfreunde Oberes Innviertel, Josef Mangelberger, hatte am 9. April 2013 im Rahmen eines Festaktes im Ursulinensaal des oö. Kulturquartiers aus der Hand des Landeshauptmanns, Dr. Josef Pühringer, als Persönlichkeit des oberösterreichischen Kulturlebens die Kulturmedaille des Landes im Sinne der strengen Richtlinien der oö. LReg. vom 22.10.1956 und 22.11.1993 erhalten.
In der Festansprache würdigte der Landeshauptmann die Ausgezeichneten über ihre Jahrzehnte lange unentgeltliche kulturelle volksbildende und heimatpflegende Tätigkeit. Die Laudatio endete mit folgendem Zitat: „Heimische Kulturschaffende und die engagierten ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den kulturellen Institutionen und Organisationen Oberösterreichs leisten einen unschätzbaren Beitrag zu unserer lebendigen Kulturlandschaft“.
Die Mitglieder des Landesverbandes Oberösterreich des Verbandes der Krippenfreunde Österreichs übermitteln dem landesweit gewürdigten Josef Mangelberger zu dieser besonderen Ehrung die besten Glückwünsche. Wir schließen uns aber gleich mit einer enormen Bitte an, dass er uns in den kommenden Jahrzehnten mit seinem hervorragenden Wissen und Können auf dem Gebiete des Krippenbauwesens mit gleichem Engagement weiterhin zur Verfügung steht.
Gloria et Pax
Karl Hennerbichler LO
Im Festsaal des Gasthauses Mayrhuber konnten am 17. Mai 2013 drei neue Krippenbaumeister gekürt sowie die erfolgreichen Abschlüsse der Vorbereitungslehrgänge (Lehrgang 1 bis 3) für die Qualifikation zum Meisterlehrgang gefeiert werden. Die in dieser Woche gebauten Krippen wurden traditionsgemäß nach der Beendigung der theoretischen Meisterprüfung in der Krippenbauwerkstätte vom „Geistlichen Rat“ der Geboltskirchner Krippenfreunde, Mag. Johannes Blaschek, im Rahmen einer kleinen liturgischen Andacht gesegnet. An dieser feierlichen Handlung nahmen neben den neuen Krippenbaumeistern, die weiteren Lehrgangsteilnehmer, die Lehrer der Landeskrippenbauschule, die Prüfungskommissionäre auch der Obmann der Krippenfreunde Hausruck-Geboltskirchen, Karl Groiß, und der Landesobmann der OÖ Krippenfreunde, Karl Hennerbichler, teil.
Die neuen Krippenbaumeister, Christine Jank mit einer orientalischen sowie Gerhard Plomberger und Josef Knogler mit je einer heimatlichen Krippe haben zur Fertigung ihres Meisterstückes in der äußerst knapp bemessenen Zeit teilweise die letzte Energie mobilisieren müssen. Trotz der anfänglichen Nervosität der Proponenten bei der Skizzenlegung war bei der handwerklichen Fertigung ein hohes Maß an Kreativität zu verzeichnen. Eine hohe Anerkennung gebührt aber auch der Gattin eines Lehrgangsteilnehmers zum Krippenbaulehrer, die aufgrund präziser Anweisungen des Proponenten sämtliche Zuschnitte an den Maschinen vollziehen musste, da ihr Gatte nur mit Unterstützung von Krücken gehen und stehen konnte. Aus reinen Sicherheitsgründen durfte seine Gattin, die vom Krippenbauen komplett unbelastet ist, die maschinellen Vollzugsmaßnahmen nach seinen Vorgaben durchführen. Der Lehrgangsteilnehmer konnte aufgrund einer kürzlich durchgeführten Operation nur beim Sitzen beide Hände aktiv benützen.
Bei der abendlichen Feierstunde konnten vom Landesobmann als Ehrengast der Bürgermeister, Alois Kastner, sowie Gemeinderäte von Geboltskirchen, Mag. Josef Gratzer als „Geistlicher Beistand“ der OÖ Krippenfreunde begrüßt werden, die auch gemeinsam mit allen Veranstaltungsbesuchern bei der anschließenden Gedenkminute des vor einer Woche verstorbenen Obmanns der Linzer Krippenfreunde, Gerhard Josef Rees, ihre innige Anteilnahme erwiesen haben. Während des gesamten Festabends flammte in Gedenken für den Verstorbenen neben seinem öffentlichen Nachruf eine Kerze.
Parallel zu diesen Krippenbaulehrgängen wird immer wieder ein Hintergrundmalkurs mit Bertl Beran abgehalten. Die Teilnehmer der bildlichen Darstellung haben mit Pinsel und Farbe wahre Meisterleistungen fabriziert, die ebenfalls bei der abendlichen Abschlussveranstaltung der Öffentlichkeit präsentiert wurden.
Das sogenannte Bergfest (Halbzeit des Meisterlehrganges) wurde am Mittwoch (15.5.2013) mit der alljährlichen Maiandacht, die von Mag. Johannes Blaschek zelebriert wurde, in der wunderschönen „Schoberl-Kapelle“ gefeiert. Der gemütliche Ausklang fand wie jedes Jahr bei der Familie Zöbl statt. Nachträglich bedanken sich nochmals alle Teilnehmer für die nette und gastfreundschaftliche Aufnahme.
Nach den Dankesworten an die Pädagogen des Krippenbauwesens der oö. Landeskrippenbauschule wurden die Lehrgangsteilnehmer, insbesondre die neuen Krippenbaumeistern, vom Landesobmann aufgefordert, den Gedanken des Krippenbauwesens sowie das in dieser Woche erlernte Wissen weit über die Bezirksgrenzen hinauszutragen und primär an die Jugend zu vermitteln. Weiteres wurde darauf hingewiesen, dass die Jugend die Krippenfreunde von Morgen sind.
Der Landesverband Oberösterreich des Verbandes der Krippenfreunde Österreichs gratuliert nochmals allen Lehrgangsteilnehmern zum positiven Abschluss und den Krippenbaumeistern wünscht er viel Glück und Erfolg im Krippenbauwesen.
Gloria et Pax
Oberösterreichische Landeskrippenbauschule
Der Bad Goiserer Kripperlverein feierte im Jahre 2009 sein zehnjähriges Bestehen. Zu diesem besonderen Jubiläum hatten sich die örtlichen Krippenbauer im Sinne des deutschsprachigen Volks- und Studentenliedes aus dem 18. Jahrhundert, „Wahre Freundschaft soll nicht wanken, wenn sie gleich entfernet ist;“ zu einer hervorragenden Gemeinschaftsproduktion zusammengefunden. Sie bauten für die damals noch sehr junge, aber bereits österreichweit besonders anerkannte, oö. Landeskrippenbauschule in Geboltskirchen eine heimatliche Krippe ganz im Stile einer originalen „Goiserer Bauernhütte“ und sollte mit allen dazugehörenden Figuren bei der jährlichen Krippenausstellung im Evang. Altenheim von Bad Goisern erstmals der Öffentlichkeit präsentiert werden.
Als Besonderheit hatte die Obfrau des Bad Goiserer Kripperlvereins, Traudi Glas, je ein Krippenmandl (Hirten, Gabenbringer, Schäfer, Bauern und dgl.) an die Obleute der oberösterreichischen Bezirks- bzw. Ortsgruppen mit folgendem Text in goiserischer Mundart versendet:
„Griaß die (Taufname des jeweiligen Obmannes), ih bi a Hirt aus Bethlehem! De schenste Zeit is doann, woann ih ins Kripperl wondern koann. Denn foast oalle Joahr oan der gleichn Stell stehn ma beinoand und woarten voller Freid auf die hailge Zeit. Und ........bingst mie zruck, so wär dös guat, wei mei Ploatz frei sein tuat.
Am 11. Dezember um 18 Uhr sollt´s soweit sein, da feiert den Zehnjoahrbestoand der Boad Goiserer Kripperlverein.
Denn oans is quiss, dass in an niadn Herz a Kripperl is, in dem ma Ploatz für´n Herrgott moacht und dös net groad in der hailgn Noacht..
PS.: Woann´st koa Zeit zum Keamma hoast, schick mie mit da Post, ih denk, dass dös nit goar so vüh koast!“
Die Versendung der Krippenmandl mit diesen netten Mundartzeilen hatte zwei gravierende Grundziele. Erstmals wurden die Obleute indirekt zum Besuch der wunderschönen Krippenausstellung nach Bad Goisern eingeladen und zweitens soll die Überbringung der einzelnen Krippenmandl durch die offiziellen Vertreter der oö. Organisationseinheiten die heimatliche Goiserer Krippe zu einem besonderen bundesländischen Exponat erheben. Der Grundgedanke dieser krippenfreundschaftlichen Geste war in der Anfangsphase mit viel Euphorie und Enthusiasmus von allen Bad Goiserer Krippenfreunde begleitet. Die Einstellung aller an dieser Krippe mitarbeitenden Krippenfreunde war stets von tiefer Liebe zur Sache, einer nimmermüden Phantasie und der unentwegten Geduld mit einem frohen Herzen gezeichnet. Aber leider wie es im Leben immer ist, kam bei der Finalesierung der Gesamtaktion der Tiefschlag. Teils kamen nicht alle eingeladenen Obleute mit den unterschiedlichsten Krippenmandl bzw. teils haben sie keine rechtzeitige postalische Übersendung vollzogen, um die sogenannte „Bad Goiserer Jubiläumskrippe“ vollständig der Öffentlichkeit im Rahmen der jährlichen Krippenausstellung präsentieren zu können.
Bei einer Veranstaltung des oberösterreichischen Landeskrippenverbandes wurde die „Bad Goiserer Jubiläumskrippe“ in einem feierlichen Akt dem Leiter der oö. Landeskrippenbauschule in Geboltskirchen unter neuerlicher Verlesung der seinerzeitigen Mundartzeilen übergeben. In der Zwischenzeit sind allmählich die restlichen bzw. noch ausständigen Figuren, bis auf ein „Bauernmandl“ zur Krippe zurückgekehrt. Bis zur Fertigstellung des oö. Krippen-Ausstellungszentrums im sogenannten „Ölerhaus“ von Geboltskirchen, wo die Jubiläumskrippe einen ehrenvollen Platz erhalten wird, ist sie im Schauraum der oö. Landeskrippenbauschule beheimatet.
Alle Krippenfreunde hoffen, dass das fehlende „Bauernmandl“ bis zur feierlichen Eröffnung des oö. Krippen-Ausstellungszentrums, die Generalversammlung für das Kalenderjahr 2016 des Verbandes der Krippenfreunde Österreichs wird zusätzlich als Rahmenprogramm in diesem Festakt mit eingebunden, seinen vorgesehen Platz in der Bad Goiserer Jubiläumskrippe bereits eingenommen hat.
Auf diesem Wege sei dem Bad Goiserer Kripperlverein für das vorbildliche krippenfreundliche Präsent nochmals herzlich gedankt.
Gloria et Pax
Karl Hennerbichler LO
Knapp 600 Krippen aus nahezu 100 Ländern umfasst die Präsentation „Krippen aus aller Welt“ im Krippenhaus Steinbach an der Steyr. Sie unterscheidet sich deutlich von den herkömmlichen Krippenausstellungen, die meist viel Wert auf Stall, Haus, Höhle, Palast etc. legen; es geht hier in erster Linie um die Darstellung der Heiligen Familie und der begleitenden Figuren in den unterschiedlichsten Kulturen und die Dokumentation christlichen Glaubens in aller Welt. Die Besucher werden begeistert von prunkvollen Darstellungen aus Japan, Sizilien, Polen und Tansania, ebenso wie mit schlichte Figuren aus Burundi, Chile und Korea, Arbeiten von besonderer Handwerkskunst aus der Elfenbeinküste, Peru und Iran oder seltene Techniken, wie Gelbguss und Specksteinschnitzerei. Natürlich sind auch heimische Krippen und die für diese Region typischen “Loahmmandl-Kastenkrippen” auch „Ennstaler-Kasten- bzw. Nagelschmiedkrippen“ benannt, vertreten. Einige "Nachdenk-Krippen“ mahnen zur Einkehr, Bereitschaft zum Helfen und Teilen sowie Zufriedenheit mit dem eigenen Leben.
Wie kommt man auf diese Idee und vor allem, wie kommt man zu dieser Krippensammlung, die besonders exotische Stücke aus aller Herren Länder umfasst, fragen immer wieder die Besucher des Krippenhauses. Dazu der Krippensammler, Willi Pils: „Vor gut 20 Jahren besaß ich eine kleine Krippenzusammenstellung mit Exponaten aus einigen Ländern und hatte die Idee, diese zu einer Sammlung mit dem Titel „Krippen aus aller Welt‘ auszubauen. Vorerst wurden weltweit die Vertreter der österreichischen Botschaften und Konsulate um eine typische Krippe ihres Landes angeschrieben und in weiterer Folge erging meine Bitte global an die unterschiedlichsten Missionsstationen. Mit dieser Aktivität hatte ich großen Erfolg und meine Sammlerstücke vermehrten sich monatlich, so dass die auszustellenden Exponate bereits den Saal eines Gasthauses bzw. eines stillgelegten Lebensmittelgeschäftes füllten. Mit 2001 bekamen die zahlreichen unterschiedlichsten Krippen eine fixe Bleibe in Form des heutigen Krippenhauses, das nach modernen Gesichtspunkten, ausstellungsfreundlich mit den Exponaten in Augenhöhe, barrierefrei und mit Treppenlift konzipiert wurde. Außerdem stehen für Kinder sogar zwei Hochwagen zur Verfügung.“
Wie eingangs erwähnt wurde, liegt der Schwerpunkt dieser globalen Krippensammlung nicht bei den kunstvoll gestalteten Häusern, Paläste, Städte, Höhlen und dgl., sondern in der jeweiligen nationalen Darstellung des Geschehens um die Geburt Christi. Einen besonderen Blickpunkt bilden die einzige japanische Großkrippe, Krippen aus Ebenholz, Bananenblättern, Keramik, Glas, Messing, Muscheln und dgl., sowie Arbeiten von Indianern, Aborigines, Papuas, Inuit und den vielen kleinen Völkerstämmen aus dem Busch. Genaue Exponatenbeschreibungen begleiten die Besucher auf einer Krippenreise durch alle Kontinente der Welt.
Das Krippenhaus ist vom 1. Adventwochenende bis Dreikönigstag täglich von 13:00 bis 18:00 Uhr, am 2. und 3. Adventwochenende sowie an Sonn- und Feiertagen von 10:00 bis 18:00 Uhr, am 24. Dezember von 13:00 bis 16:00 Uhr geöffnet. Neujahrstag geschlossen.
Quellen:
Tourismusmagazin „Griass di im Steyrtal“
Homepage „ Verbund oberösterreichischer Museen“
Karl Hennerbichler LO
Die Jahreshauptversammlung 2013 wurde mit der Hl. Messe in der Wallfahrtskirche „Maria an der Straße“ in Pfandl, die der geistliche Beistand der OÖ. Krippenfreunde, Pfarrer Mag. Josef Gratzer, mit einer für die Krippenfreunde ausgewählten Predigt zelebrierte, eingeleitet.
Im Pfarrheim der Pfarre Pfandl begann um 10:30 Uhr der legistische Teil der JHV mit der Begrüßung der Mitglieder der OÖ. KrippenfreundeInnen und Verlesung der aufgelegten Tagesordnung. Die eingeladenen Ehrengäste, Vorsitzender des Verbandes der Krippenfreunde Österreichs, Dr, Grieshofer sowie die Obleute der angrenzenden Bundesländer mussten wegen Terminkollidierungen und der eigene 1. Stellv. Landesobmann, Dr. Dietmar Assmann, wegen Krankheit entschuldigt werden. ,
Anschließend bedankte sich der Landesobmann beim veranstaltenden Verein, „Bad Ischler Krippenfreunde“, unter der Leitung von Obmann Kons. Rudolf Aitenbichler für die hervorragende Ausrichtung der Jahreshauptversammlung und der musikalischen Untermalung des Hl. Messopfers durch den Männergesangsverein Bad Ischl sowie der in letzter Minute eingesprungenen Bad Ischler Bürgermusik. Der Tagungsort war mit zahlreichen Frühlingsblumen und hervorragend erstellten Passionskrippen der Bad Ischler Krippenfreunde dekorativ gestaltet.
Die im letzten Jahr in Oberösterreich erschienen Krippenbücher „Jauchzet, frohlocket“ von Dr. Elisabeth Wimmer sowie „Es wird scho glei dumpa“ von Kons. Anton Reidinger wurden auf einem Informationsstand ausgestellt. Mit der Autorin bzw. dem Autor konnten nach der JHV die einschlägigen Fachgespräche geführt werden, die auch die gekauften Exemplare persönlich signierten.
Der Landesobmann, Karl Hennerbichler, skizzierte äußerst präzise das gesamte Geschehen vom abgelaufenen Vereinsjahr, unter anderem die neu erstellte Homepage als öffentliches Nachschlagwerk und Informationszentrum für alle Krippenfreunde, die Transparenz der Vorstandsbeschlüsse und deren Offenlegung, die Spitzenklasse der Landeskrippenbauschule sowie derzeitige Stellung des Landesverbandes Oberösterreich im gesamten österreichischen Verbandsgefüge. Er gab auch als Resümee die mahnenden Worte bekannt, dass dieser innerhalb eines Jahres erzielte nationaler und internationaler Erfolg nur mit gemeinsamen Aktivitäten möglich war und um dieses Label halten bzw. ausbauen zu können, liegt der Schwerpunkt in der gemeinsamen Leistung aller Mitglieder.
Die Obmänner/frau der einzelnen Orts- und Bezirksgruppen sowie der Landeskoordinator der oö. Landeskrippenbauschule präsentierten sehr ausführlich mit profundem Wissen ihren Jahresrückblick und kündigten gleichzeitig die Vorhaben im neuen Vereinsjahr an.
Der Kassier, Herbert Klein, berichtet über die nervenaufreibenden und äußerst zeitintensiven Geldgeschäfte. Er legte einen positiven Kassenbericht mit allen Ein- und Ausgaben. An dieser Stelle wird einfachhalber auf eine Erörterung der zahlenmäßigen Zusammenstellung des Jahresbudgets verzichtet. Aufgrund des ausführlichen Berichtes der Kassaprüfer konnte dem Kassier von der GV die Entlastung erteilt werden. Der Kassier, der gleichzeitig für die edv-mäßige Bearbeitung der Mitgliederliste in Sinne der neuen verbandsmäßigen Mitgliederverwaltung zuständig ist, gab auch bekannt, dass bis zur informellen Obleute-Tagung in Juni alle Listen der Ort- bzw. Bezirksorganisationen überarbeitet werden.
Der Verbandskoordinator der Krippenbauschulen sowie der OÖ. Landeskrippenbauschule, Kons. Wilhelm Engl, referierte informativ über die Neuerungen der Richtlinien der Krippenbaumeisterlehrgänge und ihrer Vollzugsmaßnahmen.
Im Tagesordnungspunkt „Totengedenken“ wurde für alle im abgelaufenen Landesverbandsjahr verstorbenen Mitglieder in einer Gedenkminute eingelegt. Der Herrgott vergelte ihnen all das Gute, das sie für das Krippenwesen geleistet haben.
Bei der erforderlichen Neuwahl des Vorstandes fungierte Kons. Wilhelm Engl als Wahlleiter und es wurden alle vorgeschlagenen KandidatenInnen einstimmig für eine vierjährige Funktionsperiode gewählt.
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Für seine außerordentliche Leistung um das Krippenwesen in Oberösterreich wurde Kons. Wilhelm Engl mit Zustimmung der GV zum Ehrenmitglied des Landesverbandes Oberösterreich des Verbandes der Krippenfreunde Österreichs ernannt. Laudatio siehe in einem eigenen Bericht – Ehrenmitglied Kons. Wilhelm Engl.
In seinen Schlussworten dankte der Landesobmann allen Mitgliedern der GV für das entgegengebrachte Vertrauen, die geleistete Zusammenarbeit und kündigte eine produktive, zukunftsorientierte sowie gedeihliche Verbandsarbeit zur Vollziehung des statutengemäßen Zwecks und Zieles des OÖ. Krippenverbandes an.
Gloria et pax
LO Karl Hennerbichler
Sehr geschätzter Herr Konsulent Wilhelm Engl, es ist für mich als Landesobmann eine ganz besondere Auszeichnung, dir zum Anlass der Verleihung der Ehrenmitgliedschaft des Landesverbandes Oberösterreich des Verbandes der Krippenfreunde Österreichs nach der enorm kurz gehaltenen Laudatio bei der Generalversammlung in Pfandl noch einige Zeilen in dem österreichweiten Druckwerk „Der Krippenfreund“ widmen zu können.
Es ist eine willkommenes Ereignis, über einen derartigen Meilenstein zu berichten, weil du mit Sicherheit als einer der prägendsten Krippenfreunde und Lehrender im Krippenbauwesen, insbesondre in der Landeskrippenbauschule Oberösterreichs, bist. Deine Ehrenmitgliedschaft wurde dir von jener Organisationseinheit verliehen, die du selbst über Jahrzehnte sowohl in administrativen und buchhalterischen Bereichen als auch mit deiner künstlerischen Kreativität gefördert und mitgetragen hattest. Der Vorschlag, dich zum Ehrenmitglied zu erwählen, kam, das will ich hier auch öffentlich bekannt geben, einheitlich von allen Vorstandsmitgliedern sowie die einhellige Zustimmung in der Generalversammlung der OÖ. Krippenfreunde.
Deine in unterschiedlichster Weise vollzogene jahrzehntelange bundesweite – insbesondre auch beim oberösterreichischen Landesverband - ehrenamtliche Tätigkeit um das Krippenbauwesen neben deiner teilweise nervenbeanspruchenden beruflichen Arbeit und zahlreichen karitativen sowie musischen Nebenjobs haben dich für diese Ehrenmitgliedschaft prädestiniert. Du warst unter anderem maßgeblich daran beteiligt, dass die Landeskrippenbauschule nach Geboltskirchen kam und dadurch das Krippenbauwesen in all seiner Form weiter getragen sowie modernisiert werden konnte. Im Geiste des freien Krippenbaugedankens und des einheitlichen Friedens aller Organisationseinheiten warst du jahrelang bemüht in ganz Österreich gleichwertige Leistungsbedingungen für die Krippenbauseminare und Meisterlehrgänge zu schaffen, was mit dem jüngsten Verbandsbeschluss dir auch gelungen ist.
Besonders hervorgehoben muss auch werden, das diese ehrenamtlichen Vollzugsmaßnahmen im Rahmen des österreichischen Krippengeschehens neben vielen Musikproben als Tuba-Spieler bei der Salinenmusikkapelle Bad Ischl, den Organisationsarbeiten für Events des Bad Ischler Hilfswerks sowie des Heimatverbandes, politischen Arbeitsbereiche und vieles mehr geleistet wurde. In diesem Zusammenhang muss aber auch deiner Gattin für ihre enorme Großzügigkeit und Einsicht zu deiner Vorliebe zum Krippenbauwesen gedankt werden, denn ohne ihre Unterstützung wären diese Erfolge nicht zustande gekommen.
Das bei der Ehrung neben der Urkunde überreichte Weißbierglas mit dem Logo der OÖ Krippenfreunde soll dich bei jedem Weißbiergenuss immer wieder an die schönen Stunden im Landesverband erinnern und dich gleichzeitig für neue Aktivitäten im Krippenbauwesen inspirieren.
Gloria et Pax
LO Karl Hennerbichler
Neben einer historischen „Putz-Krippe“ (siehe Foto) mit vielen Elementen aus Hallstatt (Hintergrundbild, Figuren und Herberge) und Werken der Brüder Josef und Otto Putz aus dem Wallfahrtsort Lauffen (Brauhaus, Mühle, Burgen, Kirche, Holzknechtstube und Stall) sowie drei kunstvoll gefertigte Häuser von Johann Seitner aus Bad Ischl (1920), geschnitzte u. signierte Baumgruppen von Josef Feichtinger (Jagawe) aus Traunkirchen (1921/22), besitzt die Familie Aitenbichler auch noch eine figurenreiche selbstangefertigte Salzkammergutkrippe im Ausmaß von 260 mal 120 mal 120 cm.
In dieser sehenswerten Hauskrippe wurde der überwiegende Teil der geschnitzten Figuren, wie die Heilige Familie, der Kindlstern*), die Pferde und Begleiter der Heiligen Drei Könige sowie zahlreiche Hirten, verschiedene Frauenfiguren, der Dorfbrunnen und viele Tiere in 32-jähriger intensiver Schnitzarbeit vom Besitzer selbst angefertigt. Zehn auserlesene Hirten, die Frauen am Brunnen, sowie einige Kühe aus dem Bereich des Hirtenfeldes in der zweiten Ebene stammen von dem bekannten Ebenseer Schnitzer Johann Danner d.Ä. (1823 bis 1898). Die zusätzlich in der Krippe befindlichen Heiligen Drei Könige und einige Hirten sind hervorragende Schnitzarbeiten von vermutlich regionalen Künstlern, die bis zum heutigen Tage trotz intensiver Nachforschung noch nicht eruiert werden konnten. Alle diese Figuren fügen sich trotz der unterschiedlichen künstlerischen Handschriften und Ausführungen ausgezeichnet, passen wie geschaffen, in das gesamte Krippengeschehen.
Die Geburtsstätte Christi, der Stall, ein in einem mittelalterlichen Stil ausgeführtes landwirtschaftliches Nebengebäude mit Strohvordach, stammt noch aus der Lauffener Kunstwerkstätte des Josef Putz.
Die verschiedenen Wohngebäude, die Herbergen bzw. Gasthäuser und Einsiedelei im gesamten Krippenberg entsprechen der Baurichtung des ländlichen und kleinstädtischen Bereiches die das Salzkammergut in den letzten Jahrhunderten durch historische Einflüsse geprägt hat. Diese Objekte wurden von Frau Andrea Aitenbichler in mühevoller Kleinarbeit angefertigt.
Auf der gesamten zweiten Ebene, relativ hochgezogen und ausgezeichnet einsehbar, befindet sich das langgezogene Hirtenfeld mit dem Verkündigungsengel. An dieser Stelle sind auch die wunderschön geschnitzten Hirten und Tiere Johann Danners positioniert.
Dem Hintergrund vorgelagert thront eine typische Ischler Krippenstadt aus der Mitte des 19. Jahrhunderts. Ein kleineres Stadtgefüge in identer Ausführung befindet sich auf der rechten Seite der mittleren Ebene und hatte bereits Geschichte geschrieben. Diese kunstvolle Schnitzarbeit war schon beim Weltkrippenkongress 1985 in Innsbruck, in einer von Kons. Rudolf Aitenbichler gefertigten Salzkammergutkrippe, ausgestellt. Die prunkvoll auf Papier gemalten Laub-u. Nadelbäume mit einheimischen Singvögeln im Geäst stammen aus Hallstatt, wurden von Kons. Aitenbichler restauriert und auf Sperrholz aufgezogen.
Der Hintergrund mit einem besonders gelungenen künstlerischen Übergang von der Krippenlandschaft auf das Bild wurde malerisch von Anton Ornetzeder aus Ebensee 1996 angefertigt. Am linken und rechten Teil des hinteren Krippenberges sind Wurzelholzstücke so wunderbar ineinander gefügt, dass sie ein fantastisches naturgetreues Gebirgsmassiv projizieren.
Diese bezaubernde und kunstreich ausgeführte Salzkammergutkrippe wurde von der Familie Aitenbichler erstmals 2012 in dieser Form der Öffentlichkeit in Bad Ischl zugängig gemacht.
*) Ein Kindlstern oder auch Königsstern ist der vor allem im Salzkammergut entwickelte Doppelstern mit nach unten stehendem Strahl, in dessen ringförmigem Kern der kleine Jesusknabe mit dem Kreuzstab steht (sieh Legende vom Kirchenvater Chrysostomus); er löst am Vorabend des Epiphaniasfestes den Weihnachtsstern oder Gloriaengel ab und dient als Leitbild für die kommenden Könige. (Quelle: „Das neue Krippenlexikon“ v. Gerhard Bogner)
Bad Ischler Krippenfreunde, Foto Kons. Ruldf Aitenbichler
Der Kripperlverein Bad Goisern wählte am 28. Februar 2013 im Rahmen der Jahreshauptversammlung einen neuen Vorstand für die statutengemäße Funktionärsperiode.
Ein Bild zur Dokumentation des neugewählten Vorstandes, auf dem neben den neunen Mitgliedern auch altbekannte Gesichter sowie die bewehrte Obfrau des Kripperlvereines Bad Goisern zu sehen sind.
Der neu gewählte Vorstand setzt sich namentlich wie folgt zusammen:
Obfrau: Traudi Glas und Obfrau-Stellvertreter: Ernst Spicker; Kassier: Gerhard Pomberger und Schriftführerin: Doris Petter; Rechnungsprüfer: Alois Pürstinger und Günther Schützenhofer.
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Der im ersten Jahresquartal organisierte gemeinsame Ausflug des Bad Goiserner Kripperlvereines führte diesmal in die
Krippenhochburg von Tirol, wo das Museum Stamserhaus in Wenns im Pitztal und die Sonderkrippenausstellung „Faszination Krippe“ im Zisterzienserstift Stams besichtigt wurden. Peter Riml als
Hausherr von Wenns und die Landesobfrau von Tirol, Anni Jaglitsch, empfingen uns bei den jeweiligen Ausstellungen recht herzlich und ließen uns auch eine wunderbare Krippenführung zukommen. Die
Ausflugsteilnehmer waren von den beiden Krippenausstellungen fasziniert und konnten zusätzlich noch sehr viele Inspirationen zum Krippenbau für die kommende Krippensaison mit nachhause nehmen.
Selbstverständlich wurden noch die beiden Kirchenkrippen in Wenns und Zams sowie die Wallfahrtskirche "Maria Locherboden" besichtigt.
Noch eine Werbung in eigener Sache: Für Samstag, 29. Juni 2013, haben wir wieder einen Wandertag auf der Zwieselalm in Gossau geplant, zudem wir alle Interessierten (auch andere
Organisationseinheiten der österreichischen Krippenfreunde sowie deren Angehörige und Bekannte) herzlich einladen! Genaue Infos können bei einer Kontaktaufnahme mit Obfrau Traudi Glas unter Tel.
0699/11291231 eingeholt werden.
Kripperlverein Bad Goisern, Foto von Gerhard Pomberger.
Der Landesverband Oberösterreich des Verbandes der Krippenfreunde Österreichs wünscht dem neu gewählten Vorstand für seine kommende Funktionsperiode eine ausgezeichnete sowie eine verständnisvolle Zusammenarbeit mit den Mitgliedern und permanenten Erfolg in allen Bereichen des Krippenbauwesens
LO Karl Hennerbichler
Als „Krippllied“ ist das berühmte Weihnachtslied selbst unter den Krippenfreunden kaum bekannt. Dabei wurde es bereits bei seiner ersten Veröffentlichung im Jahr 1884 so bezeichnet.
Noch klingt „Es wird scho glei dumpa“ in unseren Ohren, es wurde zur Weihnachtszeit im Familienkreis und bei zahlreichen Anlässen oft gesungen und gespielt.
Es ist ein wahres Volkslied geworden. Die Bezeichnung „Tiroler Volksweise“ nahmen wir bisher glaubhaft zur Kenntnis, da viele weihnachtliche Lieder alpenländischen Ursprungs sind. Dass Hopfgarten im Brixental oft als Ursprungsort angegeben wird, geht auf den Volksliedforscher Franz Friedrich Kohl (1851-1924) zurück, der das „Krippllied“ dort vom alten Sternsinger Eduard Strobl übernahm. Kohl veröffentlichte es zusammen mit dem Co-Autor Josef Reiter im Buch: “Echte Tiroler Lieder“ (Band 1, Leipzig 1913, S.24). Zum Lied merkte er darin an: „Durch Vermittlung des Herrn Bürgerschullehrers Max Margreiter wurde mir dieses zarte Lied vom alten Sternsinger Eduard Strobl in Hopfgarten mitgeteilt. 1910.“
Bereits im Jahr 1884 fand dieses Lied seinen ersten Druck in Linz und zwar in der Reihe „Kripplgsangl und Kripplspiel in der oberösterreichischen Volksmundart“, Seite 1-2 im 5. Bändchen. Herausgeber war Sigmund Fellöcker.
Im Untertitel ist zum „Krippllied“ angeführt: „Anton Reidinger, Pfarrer zu Riedau im Hausruckkreis, geboren zu Krenglbach, 28. April 1839.“ Als weiterer Hinweis ist angegeben: „nach einer alten Volksweise“. (Das Geburtsdatum wurde statt 29. mit 28. April angegeben)
Nachdem an der Autorschaft Anton Reidingers am Text von „Es wird scho glei dumpa“ kein Zweifel mehr besteht, ist es nun endlich gelungen, auch die Melodie, die stets als „alte Volksweise“ bezeichnet wurde, zu identifizieren. Mit seinem musikalischen Geschick war Anton Reidinger in der Lage, eine allgemein verbreitete Melodie dahingehend zu bearbeiten, dass sie sich seinem Gedicht anpasste.
Er veränderte einige Takte, ergänzte das einstimmige alte Lied um die letzte Zeile: „Hei, hei, schlaf süeß du schöns Kind“ und schrieb eine zweite Stimme dazu. Damit schuf Reidinger ein neues Lied: Es wird scho glei dumpa!
Die gesuchte Melodie ist bereits im Paderborner Gesangsbuch von 1765 enthalten und ist auch in kirchlichen Liederbüchern zu finden. Wir erkennen im Lied „Maria zu lieben, ist allzeit mein Sinn“ den Ursprung für das neue Lied!
Anton Reidinger wurde als Sohn des Schulmeisters Philipp Reidinger und seiner Frau Juliane am 29. April 1839 im alten Schulhaus in Krenglbach bei Wels geboren. Nach 2 Jahren als Sängerknabe im Stift St. Florian absolvierte er das Stiftsgymnasium Kremsmünster und legte die Matura ab. Während des Jus-Studiums in Wien fasste er den Entschluss, Priester zu werden. Die Priesterweihe empfing er 1863 in Linz.
Als Kooperator im damaligen Markt Ischl war Reidinger in den Jahren 1864 – 1870 eingehend mit dem alten, seit dem Jahr 1654 bekannten Ischler Krippenspiel befasst. Er schrieb darüber ein langes Gedicht, „s`Weihnachtsgspiel z` Ischl“, welches für die Wiederaufnahme des Spieles nach über fünfzig Jahren Unterbrechung besondere Bedeutung bekommen sollte. Die vom Ischler Pfarrer Ferdinand Auböck geförderte Beschäftigung mit dem Krippenspiel regte Anton Reidinger zur Verfassung von Mundartgedichten, besonders zum Thema Weihnachten und der Geburt Christi, an. Ist das Krippllied „Es wird scho glei dumpa“ bereits während dieser Zeit entstanden? Einiges deutet darauf hin. Das Salzkammergut, eine bekannte Krippenlandschaft, war eine gute Inspiration, die Reidinger an keinem anderen Ort seines priesterlichen Wirkens vorfinden konnte.
Reidingers Gedichte wurden in einem eigenen Gedichtband „Oberösterreicha Bleamöln“, in mehreren Bändchen der Reihe „Kripplgsangl und Kripplspiel in der oberösterreichischen Volksmundart“, aber auch in verschiedenen anderen Druckmedien veröffentlicht (u.a. „Lied ban Kripperl“, „Ban Christbam“, Da glücklö Möttengang“).
Durch Medienberichte angekündigt, wurde kurz vor Weihnachten in Krenglbach in Oberösterreich ein Buch vorgestellt, welches neue Erkenntnisse zum Lied „Es wird scho glei dumpa“ und seinen Schöpfer Anton Reidinger vermittelt.
In dieser ersten zusammenfassenden Publikation über Leben und Werk Anton Reidingers wird anhand neuer Unterlagen der Hintergrund zur Entstehung des „Kripplliedes - Es wird scho glei dumpa“ dargestellt und sind Gedichte Reidingers zu finden.
Der Anlass der Publikation ist der Todestag des Liedschöpfers Anton Reidinger, der sich am 25. Dezember 2012 zum 100. Mal jährte. Dieses Buch soll die Aufmerksamkeit der Bevölkerung auf den fast vergessenen Mundartdichter und Schöpfer dieses bekannten Weihnachtsliedes lenken.
Das Buch: „Es wird scho glei dumpa – ein oberösterreichisches Lied von Anton Reidinger“, 140 Seiten, Hardcover, Format A4, erschienen im Eigenverlag des Autors: Konsulent Ing. Alfred Herrmüller, Mariafeldstraße 3, 4631 Krenglbach.
E-mail: alfred.herrmueller@aon.at
Preis: 19,90 + Porto
Konsulent Ing. Alfred Herrmüller
Der Krippenbaumeister Konsulent Josef Seidl, Gründer der Steyrer Krippenfreunde, hatte nach einer arbeitsintensiven und zeitaufwendigen Bauphase der Waggonkrippe, (noch bekannt als Krippe am Bahnhof mit der Aktion Licht ins Dunkel) sowie des 58m² großen Krippenberges der „Pöttmesser Krippe“ in Christkindl auch das Heilige Grab für die Loretokapelle, zur Wallfahrtskirche Christkindl gehörend, gefertigt. Die Mitteleuropas jüngste Loretokapelle in Christkindl wurde am 29. Juni 1976 vom Bischof Franz Josef Rudigier eingeweiht und am Ende der 20. Jahrhunderts in einer zweijährigen Bauzeit renoviert.
Kurz nach der Freigabe der Loretokapelle zum Gebet und der Aufstellung von Opferlichtern erhielt der Krippenbaumeister Konsulent Josef Seidl vom geistlichen Herrn der Pfarre Christkindl das Ersuchen, ein Heiliges Grab für diese Kapelle anzufertigen. Gegeben war lediglich ein in mannesgröße aus Lindenholz geschnitzter Leichnam von Jesus Christus. Das Heilige Grab wurde von dem Krippenbaumeister so konzipiert, dass es an der Basis des prächtigen neugotischen Altars ohne Beeinträchtigung aufgestellt werden konnte und die Frontseite sowie die Steingrabnische mit einer der Lorentokapellen typischer Ziegelsteinwand übereinstimmten.
Die Steinformen an der Frontseite wurden aus trittfesten Kunststoffplatten ausgeschnitten, aufgeklebt und entsprechend des sakralen Ereignisses und der Wandsteine farblich abgestimmt. Ellipsenförmig um die steinerne Grabnische wurden von der Glasmalerei des Zisterzienserstiftes Schlierbach verschieden färbige Glasbausteine eingebaut und von der Rückseite her einzeln beleuchtet. Die beleuchteten verschiedenfärbigen Glasbausteine bringen die Spiritualität des Heiligen Grabes hervorragend zum Ausdruck und verbinden die Ästhetik mit der erforderlichen Funktionalität des Objektes.
In der Steingrabnische liegt teilweise in weißem Leinen eingebettet der Leichnam von Jesus Christus. An der Rückseite der Grabnische ist ein beiger Stoffvorhang als Abgrenzung gespannt. Vor der Frontseite zieren, auf eine kleinen Treppe aufgestellte, 12 Stück Primelblumenstöcke das Heilige Grab. Im Vordergrund sind links und rechts vom Heiligen Grab, je ein Engel, aus Holzbretter ausgeschnitten und künstlerisch bemalt, in kniender Position aufgestellt. Die Hauptaltarnische ist mit einer violetten Stoffwand abgedeckt und dieser Wand vorgerückt ist ein großes massives schwarzes mit geschwungenem weißem Schleier versehenes Holzkreuz auf dem Steingrab montiert.
Das Heilige Grab ist jährlich in der Karwoche zum stillen Gebet sowie der Aufstellung von Opferlichtern der Öffentlichkeit zugänglich. Der Krippenbaumeister Konsulent Josef Seidl hatte mit diesem Heiligen Grab, das jährlich von ihm aufgebaut wird, ein wahres Kunstwerk für die Loretokapelle geschaffen.
Karl Hennerbichler
Lo von OÖ
Seit über 400 Jahren besteht in der Region Steyr – Garsten das Brauchtum des Krippenbauens und mit Recht kann das Gebiet entlang des Mittellaufes der Enns und Steyr als Krippenland mit eigenständiger Tradition der Kastenkrippe und Loahmmandl bezeichnet werden. Das Geheimnis der Hl. Nacht mit der Geburt des Kindes im Stall zu Bethlehem beschäftigte Menschen seit je tief und inspirierte sie zur künstlerischen Darstellung des Geschehens. In Siedlungen um Garsten gestalteten vorwiegend die Nagelschmiede Kastenkrippen mit der charakteristischen Felslandschaft des Reichraminger Hintergebirges. Vermutlich um 1850 dürfte die älteste noch heute erhaltene Ennstaler Kastenkrippe, eine sogenannte Nagelschmiedkrippe, gebaut worden sein. Im Bewusstsein des Althergebrachten wird der Typus der Ennstaler Kastenkrippe mit den tönernen, halbreliefförmigen Loahmmandl, die gebrannt und bunt bemalt werden, von Rosi Gruber der Steyrer Krippenfreunde jährlich in Kursen an Jung und Alt weitervermittelt.
Rosi Gruber, die bei einem Adventmarkt in Garsten von den religiösen, kreativen und strahlenden Darstellungen der ausgestellten Nagelschmiedkrippen inspiriert wurde, baut bereits das 4. Jahrzehnt Krippen mit dieser Tradition und hat dabei eine Vielzahl von unterschiedlichen Krippenformen geschaffen. Über 400 Exponate sind in einer einmaligen Schau in ihrem privaten Krippenmuseum ausgestellt und ziehen durch den unerschöpflichen, künstlerischen und handwerklichen Gestaltungsreichtum Jung und Alt in ihren Bann. Oft weit entfernt vom ursprünglichen Kastenkrippenbau dienen verschiedene Formen als Gehäuse, wie Kalebassen, Schwämme, Wurzeln, Kästchen, Bilderrahmen, Glassturze und anderes mehr. Manche Krippen bevölkern mehrere hundert Figuren, die sogenannten "Loahmmandln". Kuriosum ist ein 70 Jahre altes Butterfass, das mit mehr als 150 Figuren das Leben Jesu zeigt, oder ein alter Bauernkasten, eine der größten Krippenlandschaften des Museums, in der Stationen aus dem Leben Jesu und Szenen aus dem Alten Testament zu sehen sind. Im oberen Teil des 130x76x35 cm großen eintürigen Bauernkasten, insgesamt sind ca. 120 unterschiedliche aus Ton modellierte Relieffiguren ereignismäßig positioniert, befinden sich Begebenheiten aus dem Alten Testament mit der Erschaffung der Welt. „Als aber die Zeit erfüllt war, sandte Gott seinen Sohn“: mit diesem gedanklichen Übergang wird der Betrachter zur rechten unteren Ecke geführt. Hier beginnt mit der Verkündigung das Leben Christi und endet rechts oben unterhalb der Darstellungen des Alten Testamentes mit der Kreuzigung und Himmelfahrt. Ein Werk, das nicht nur mit menschlicher Energie sondern primär mit dem Geiste bzw. der erforderlichen psychischen Einstellung zu schaffen ist.
Erwähnenswert ist auch unter der enormen Anzahl der repräsentativen Krippenobjekte das bekannte Steyrer Kripperl in Miniatur mit über 60 handmodellierten Figuren. Das Steyrer Kripperl ist das letzte erhaltene und bespielbare Stabpuppentheater im deutschsprachigen Raum. Während der Adventzeit werden noch Stegreifaufführungen, teilweise in Mundart, vom weihnachtlichen Leben aus der Biedermeierzeit gespielt. Die Geburtsgrotte ist noch nach der ursprünglichen Form erstellt worden, heute präsentiert sich das Steyrer Kripperl nach einer Restaurierung in einer etwas anderen Form. Während des Baues des Steyrer Kripperl, in den Abmessungen von 102x65x55 cm, hatte Rosi Gruber wieder einen ihrer mehreren familiären Schicksalsschläge, ihr Gatte ist mit dem Auto tödlich verunglückt. Mit viel psychischer und physischer Einstellung konnte dieses Werk noch rechtzeitig vor Weihnachten fertig gestellt werden.
Rosi Gruber, die nie einen Krippenbaumeisterlehrgang besuchte, machte in den frühen „80er“ Jahren die ersten Gehversuche in einem örtlich angebotenen Krippenbaukurs. Ihre stete Kreativität und der Enthusiasmus zu dieser Handlungsweise sowie einige Anleitungstipps haben aus ihr eine bodenständige Krippenbauerin geformt. Von ihr werden zum Krippenbau bereits vom ersten Werkstück an, primär nur dekoratives Naturmaterial, wie Rinden, Gräser, Flechten, Schwemmholz und dgl. von Wald und Wiesen bevorzugt. Da nur alte Loahmmandl-Modeln in äußerst beschränkter Anzahl zur Verfügung standen, modellierte sie die erforderlichen Figuren, passend zu jeder Krippe, selbst aus Ton. Bis heute sind es bereits mehr als 500 verschiedene Figurentypen geworden.
2001 veröffentlichte Rosina Gruber in Zusammenarbeit mit der Journalistin, Dr. Silvia Zenta, das Buch "Ennstaler Kastenkrippen", Magische Krippenwelt, das im Museum erhältlich ist. Es ist keine kulturhistorisches oder wissenschaftliches Lektüre, sondern ein rein persönliches Buch, wie jede einzelne Krippe mit den Erlebnissen, Gedanken und Gefühlen von Rosi Gruber verbunden ist.
Das Museum ist äußerst sehenswert und kann ganzjährig gegen Voranmeldung besichtigt werden. Kontakt: Rosina Gruber, Rodelsbach 37, 4463 Großraming, Telefon: 07254 8317
Karl Hennerbichler LO von OÖ
Im Rahmen eines Sommerurlaubes 2012 besuchte eine Familie der Geboltskirchner Krippenfreunde das Museum die „KrippenWelt“ in Stein am Rhein (CH), die ihre gewonnenen Eindrücke den österreichischen Krippenfreunden auf diesem Wege übermitteln will.
Die Bezeichnung KrippenWelt könnte passender nicht sein, zu sehen gibt es Krippendarstellungen aus vielen Ländern von allen Kontinenten. Die Darstellungen der Geschichte von der Geburt Christi beginnen beim kleinsten Ausstellungsobjekt und reichen bis zum größten Gebilde. Bei den Krippen wird primär auf die Ausdruckform der Figuren und einzelnen Szenen Wert gelegt, weniger auf Gebäuden und Umfelddarstellungen. Krippen werden, wenn irgendwie möglich immer auch so dargestellt, dass der tiefere Sinn, das heisst, die ganze religiöse, kulturelle oder gesellschaftspolitische Welt, die hinter den einzelnen Krippendarstellungen zum Ausdruck kommt, sich von selbst erschliesst.
Besonders kommt dies bei einer Krippe aus Palästina zum Ausdruck, hier haben Maria und Josef mit Ihrem Kind Zuflucht in einer Behausung gefunden, die noch ganz klar als Bombensplitter einer großen Fliegerbombe erkennbar ist. Die Hirten und die Heiligen drei Könige nähern sich der Krippe in einem mit Stacheldraht umzäunten Gebiet. Durch diese Darstellung soll ein Bogen zu den zahlreichen Familien in Palästina gespannt werden, die noch heute in menschenunwürdigen Behausungen leben müssen, weil ihnen ein eigenes Zuhause verwehrt ist.
Beeindruckend war außerdem die Sonderausstellung des italienischen Künstlers, Roberto Cipallone mit dem Künstlername „CIRO“ im Gewölbekeller und ein „Krippenweg“ in Augenhöhe, der sich wie ein Band durch sämtliche Räume zog.
CIRO verwendete für seine Krippendarstellungen industrielle und naturbezogene Abfälle sowie allerlei Fundsachen. Mit Schrott wurden die weihnachtlichen Symboliken und mit den Abfällen die andächtigen Heerscharren verkörpert.
Die KrippenWelt Stein am Rhein versucht die Einmaligkeit des historischen Ereignisses von Christi Geburt zu zeigen, die ja von allen Völkern der Erde immer so dargestellt wird, als hätte sie sich in ihrem eigenen Land selbst ereignet. Die Krippendarstellungen gewähren nicht nur einen vertieften Einblick in die christliche Religiosität und Frömmigkeit einzelner Länder und Völker, sondern zeigen auch wesentliche Ausschnitte ihres Kunstschaffens und sind so auch ein geglücktes Beispiel für wahre Inkulturation.
Ein Besuch der KrippenWelt in Stein am Rhein ist nicht nur für einen Krippenbauer lohnenswert, sondern auch eine Bereicherung des Allgemeinwissens. Es ist sinnvoll eine Führung in Anspruch zu nehmen, weil es zu vielen Krippendarstellungen besondere historische, politische und religiöse Erklärungen dazu gibt.
Nach der Führung besteht zusätzlich die Möglichkeit, die gewonnen Eindrücke, im angrenzenden und liebevoll eingerichteten Bistro, bei einer Tasse Kaffee zu verarbeiten.
Alle notwendigen Informationen können unter www.krippenwelt-ag.ch heruntergeladen werden.
Leserbrief von einer Krippenfreundin aus Geboltskirchen.
In unserem Krippenverein wollen alle nach den Weihnachtsfeierlichkeiten für das bevorstehende Osterfest eine Krippe mit dem Leidensweg Christi schaffen, doch keiner hatte, außer den herkömmlichen Symbolisierungen, eine nachahmenswerte Darstellung für den Bau einer sogenannten Fasten – bzw. Passionskrippe vor den Augen. Der Krippenbaumeister Josef Manglberger, Obmann der Krippenfreunde Oberes Innviertel, hatte die Inspiration, eine außerordentliche Passionskrippe in phänomenaler Verkörperung zum Leben zu erwecken. Die bildliche Wiedergabe des sakralen Ereignisses soll ein konkurrenzloses Werk eines langjährigen Krippenbaumeisters und Lehrherrns vieler Krippenbauschüler werden. Nach langen Überlegungen kam ihm beim sonntägigen Kirchenbesuch, wo er die einzelnen Stationen des Kreuzweges innigst betrachtete, der entscheidende Gedanke, die geplante Fastenkrippe in Form eines Kreuzes anzufertigen.
Da nun die Grundkonzeption feststand, ein massives Holzkreuz mit eine Höhe von ca. 180 cm, in nussbraun gebeizt, aufgebaut auf einem 30 cm hohen Granitsockel, der vermutlich aus einem Kirchengewölbe stammt, reihten sich die einzelen Ausführungsmaßnahmen in Form- und Szenengestaltung für einen bewährten Krippenbaumeister von selbt. Er hatte die liturgischen 14 Kreuzwegstationen auf das Angebot der Passionskrippenfiguren der Manufaktur Dürr OHG, mit dem Vertrieb des Mezän´s der OÖ. Krippenfreunde, Firma Fuchshumer in Peurerbach, gezwungenerweise abstimmen müssen. Die von ihm dargestellten 12 Stationen sind auf Baumschwämme aufgebaute Figurengruppen mit einer sznenmäßig passenden Hintergrundmalerei auf symetrische und längsgezogene Sechseckrückwände dargestellt. Die bildliche Darstellung des Letzten Abendmahls wird größenordungsmäßig wie die Kreuzigungsszene ausgeführt und stellt jeweil einen Mittelpunkt zum liturgischen Geschehen dar.
Der untere Bereich der sakralen Wiedergabe des Leidensweges ist das Letzte Abendmahl umrandet mit dem Einzug in Jerusalem, der Ölbergszene sowie aufsteigend mit der Verurteilung zum Tode durch den Stadthalter Pontius Pilatus, der Geißelung und Dornenkrönung durch die römischen Soldaten.
Im oberen Bereich sind um die Kreuzigungsszene, Jesus stirbt am Kreuz, das Geschehnis mit Simon von Zyrenen, der Jesus das Kreuz tragen hilft, Veronika, die Jesus das Schweißtuch reicht, Jesus wird in den Schoß der Mutter gelegt und die Grablegung dargestellt.
Der Oberster Punkt dieser spektakulären Interpretation des Leidensweges Christi stellt die Himmelfahrt dar. Die Himmelfahrt Christi hat große Bedeutung für die christliche Eschatologie: „Ihn, der sich selbst erniedrigt hat und gehorsam geworden ist bis zum Tode am Kreuz, hat Gott über alle erhöht und ihm einen Namen gegeben, der größer ist als alle Namen (Phil 2,8-9 EU).“
Dieses Kreuz wurde ersmals bei der 1. Oster- und Passionskrippenausstellung in Eggelsberg 2012 der Öffentlichkeit präsentiert. Auf Wunsch des geistlichen Herrn von der Pfarrkirche Mauerkirchen wird diese Passions-bzw. Fastenkrippendarstellung während der Karwoche im Gotteshaus öffentlich aufgestellt werden.
Johannes Mangelberger
Im Jubiläumsjahr des 20jährigen Bestehens veranstaltete das OÖ. Forum Volkskultur das „Fest der Volkskultur 2012“ Ende September 2012 in Kopfing, nahe der bayrischen Grenze, im Hausruckviertel. Die OÖ. Krippenfreunde haben sich mit einem repräsentativen Informationsstand in der Aula der Volksschule und einer Schaustellung von einigen Fast- bzw. Passionskrippen sowie einzelner Krippenbauteile an diesem Festakt aktiv beteiligt.
Die Ortsgruppe der Krippenfreunde Geboltskirchen und das Management der Landeskrippenbauschule haben durch ihren hervorragenden persönlichen sowie ressourcenmäßigen Einsatz bei diesem dreitägigen Fest eine vorbildliche und landesübergreifende Öffentlichkeitsarbeit für das oberösterreichischen Krippenbauwesen geleistet.
Volkskultur ist in Oberösterreich ein dichtes Netzwerk an Vereinen und Verbänden, die in einem Dachverband, „OÖ. Forum Volkskultur“, www.ooe-volkskultur.at, zusammengeschlossen sind. Von ihnen allen wird Volkskultur gelebt und geprägt. Zu einem ganz besonders öffentlichen Blickfang wurde daher auch das alle zweijährig stattfindende Fest der Volkskultur, das sich zu einem Schaufenster aller im Forum vereinten Verbände entwickelt hat.
Die von uns präsentierten Fasten- bzw. Passionskrippen hatten einen großen Bezug zum diesjährigen Motto „Der Heilige in der Wies“ und konnten die Besucher auch in diesen teilweise noch nicht so bekannten Bereich des Krippenbauwesens hineinführen.
Neben den Highlights dieses Events, der grandiose Festzug, die musikalische und literarische Vorstellung aller fünf Viertel des Bundeslandes und der „Große Österreichische Zapfenstreich“ waren die zahlreichen Ausstellungen und Präsentationen lebendigen Handwerks, eine Einladung zu einer Entdeckungsreise durch die Vielfalt der oberösterreichischer Volkkultur.
Karl Hennerbichler
LO von OÖ
Bilder von der Ausstellung in der Bildergalerie
Zu 1. Kurzer Überblick über den Verband der OÖ. Krippenfreunde:
Der Landesverband Oberösterreich des Verbandes der Krippenfreunde Österreichs (kurz: OL. Krippenfreunde) ist eine kulturelle Vereinigung, die sich der Pflege und Förderung des Krippenwesens sowie der Heiligengräber auf religiöser, künstlerischer und volkskundlicher Grundlage verschrieben hat. Der Verband wurde im März 1955 nach einer einjährigen Vorbereitungszeit durch den geistl. Rat Felix Königsdorfer gegründet.
Das traditionelle Krippengebiet in Oberösterreich ist das Salzkammergut mit den großartigen in alpenvorländischer Stilrichtung ausgeführten Landschaftskrippen sowie die Region um Steyr (Unterlauf des Enns- und Steyrtals) mit den Nagelschmiedkrippen und Loahmmandl.
Mit der Errichtung der oö. Landeskrippenbauschule in Geboltskirchen ist die Renaissance im Krippenbauwesen bei den OÖ. Krippenfreunde eingeleitet worden. Durch eine vermehrte Ausbildung von qualitativen Krippenbaumeistern konnte das Krippenbauen nach alten und modernen Motiven wesentlich gesteigert, die bereits vergessenen Traditionen geweckt und gleichzeitig die künstlerische Gestaltung an die nächste Generation weiter gegeben werden.
Das Ziel des Landesverbandes OÖ, christliches Kulturgut zu erhalten und die damit verbundenen Werte an die Jugend zu vermitteln wird primär von den einzelnen Bezirks- bzw. Ortsgruppen in vorbildlicher Weise verwirklicht. Moderne Krippen mit neuen Techniken werden von der Jugend bereit gestaltet, sie vollziehen schon den Einzug in unsere Zeit und beleben den oö. Krippenbaugedanken.
Die Landesobleute seit der Gründung des Verbandes:
1955 bis 1963 geistl. Rat Felix Königsdorfer, Wels;
1964 bis 2000 Prof. Dr. Franz Baumann, Linz;
2001 bis 2011 Kons. Wolfgang Bauer, Garsten und
2012 bis dato Karl Hennerbichler, Steyr.
Zu 2. Bezirks- bzw. Ortgruppen der OÖ. Krippenfreunde:
Im Bundesland Oberösterreich sind beim Verband der Krippenfreunde Österreichs nachangeführte 12 Bezirk- bzw. Ortsgruppen in unterschiedlicher Größe gemeldet:
Altenhof, Krippenfreunde Altenhof Hausruckviertel Obmann Stelzhammer Karl
Bad Goisern Kripperlverein Bad Goisern Obfrau Glas Traudi
Bad Ischl Bad Ischler Krippenfreunde Obmann Kons. Aitenbichler Rudolf
Garsten Krippenfreunde Ortsgruppe Garsten Obmann Ing. Salzer Franz
Gmunden Krippenfreunde Bezirksgruppe Gmunden Obmann Kons. Störinger Horst
Geboltskirchen Krippenfreunde Hausruck Geboltskirchen Obmann Groiß Karl
Linz Linzer Krippenfreunde Obmann Ing. Rees Gerhard
Oberes Innviertel Krippenfreunde Oberes Innvierte Obmann Mangelberger Josef
Pfaffstätt Pfaffstätter Krippenfreunde Obmann Kronsteiner Norfried
Steyr Steyrer Krippenfreunde Obmann Hennerbichler Karl
Vöklabruck Krippenfreunde des Bezirkes Vöklabruck Obmann Kons. Hofmann Gerhard
Wels Verband d. Krippenfreunde Ö. Gr. Wels Obmann Steindl Erich
Zu 3. Anzahl der Verbandsmitglieder und deren Obleuten:
Der Landeskrippenverband Oberösterreich kann derzeit ca. 1250 Mitglieder verzeichnen und wird von einem Landesobmann sowie zwei Stellvertreter geleitet:
Landesobmann Hennerbichler Karl Steyr
Landesobmann-Stellvertreter Dr. Assmann Dietmar Linz
Landesobmann-Stellvertreter Dr. Jalkotzy Alexander Linz
Zu 4. Veranstaltungen der Bezirks- bzw. Ortsgruppen 2012:
Der Landesverband beteiligt sich beim Fest der Volkskultur 2012 mit einer kleinen Passionskrippenausstellung und einem Informationsstand vom oberösterreichischen Krippenwesen, das unter dem Motto „Der Heilige in der Wies“ veranstaltet wird.
Von allen Bezirks- bzw. Ortsgruppen wird eine Vielzahl von Krippenbaukursen für die unterschiedlichsten Stilrichtungen ausgeschrieben und erfolgreich durchgeführt. Je nach Jahreszeit werden Lehrgänge für Jahres- Passions- und Weihnachtskrippen für Jung und Alt angeboten. Neben dem Krippenbauen stehen auch Seminare für Hintergrundmalerei, Fassen bzw. Colorieren von Krippenfiguren sowie Schnitzkurse auf der Programmliste. Über die Landeskrippenbauschule werden zusätzlich fremde und moderne Krippenbautechniken mit internationalen Fachkräften angeboten.
In der Zeitspanne vom 1. Adventwochenende bis maximal 6. Jänner werden von den einzelnen Bezirks- bzw. Ortsgruppen verschieden Krippenausstellungen organisiert. Besonders herauszunehmen sind die mannigfaltigen Ausstellungen in den Städten Linz, Steyr und Wels, wo sogar eigene Kripperlroasen mit fachkundigen Führern angeboten werden. In der sogenannten Krippenstadt Linz und Christkindlstadt Steyr werden in den Geschäftsportalen der dekorativen Innenstadt Privatkrippen präsentiert.
Von den Organisationseinheiten „Oberes Innviertel“ wird nach Maria Weissenstein (Südtirol) eine „Alpenländische Krippenwallfahrt“ sowie eine Vereinswallfahrt nach Uttendorf und von den „Linzer Krippenfreunde“ sowie „Krippenfreunde Altenhof Hausruckviertel“ je eine Kripperlroas ins Salzkammergut, Ebensee bzw. nach Tirol veranstaltet.
Zu 5. Zeitschrift des Landeskrippenverbandes Oberösterreich:
Die Landesverbandspressestelle der OÖ. Krippenfreunde, die bei der Bezirksgruppe „Oberes Innviertel“ situiert ist, erstellt zweimal jährlich ein informatives Druckwerk für seine Mitglieder. Diese Verbandszeitschrift unter dem Titel „Mitteilungsblatt des Landesverbandes OÖ, Verband der Krippenfreunde Österreichs“ informiert zusätzlich neben der verbandseigenen Homepage
www.ooe-Landeskrippenverband.at die oberösterreichischen Mitglieder über sämtliche Aktivitäten und Änderungen im oberösterreichischen Verbandswesen. Die Erscheinungsmonate März und November sind so gewählt, dass immer die wichtigsten Termine und sonstigen Informationen sofort für alle Mitglieder verkündet werden können.
Zu 6. Museen in OÖ, die aktuelle Krippenausstellungen präsentieren:
Schlossmuseum Linz mit einer Sonderausstellung im Krippenraum:
Im Schlossmuseum bietet der jährlich in der Weihnachtszeit geöffnete Krippenraum einen wunderbaren Querschnitt durch die Krippendarstellungen in Oberösterreich. Aber in der Volkskundeabteilung gibt es noch zahlreiche Schätze, auf denen das weihnachtliche Geschehen zu entdecken ist, auf Keramikschüsseln und –krügen, auf Hinterglasbildern, auf Wachsmodeln und Tellerborden. Eine Auswahl dieser weihnachtlichen Schätze wird im Jahr 2012/13 präsentiert werden.
Internationale Ausstellung im Museum der Stadt Bad Ischl:
Neben der Kalßkrippe zeigt das Museum der Stadt Bad Ischl in diesem Jahr Krippen aus Slowenien. Es ist dies eine Zusammenarbeit des Museums mit dem Verein der Krippenfreunde Sloweniens und dem Haus der Kultur in Celje. Eingeleitet wird diese Ausstellung durch einem Adventkonzert mit Musik aus Österreich und Slowenien.
In der Ausstellung selbst werden Krippen aus allen slowenischen Regionen (Steiermark, Küstenregion, Oberkrain, Unterkrain, …) gezeigt. Das Besondere an den Krippen ist sicher die Vielfalt an Materialien, denn neben Holz und Ton werden auch Krippen aus Papier, Metall, Teig, Glas, Stroh, Stein, Keramik, Modelliermasse, Wachs und anderen Materialien gezeigt. Bei der Ausstellung mit Krippen sind vertreten Heimwerker, Bildhauer, Akademiker und Maler, sowie Grundschulkinder und Menschen mit Beeinträchtigung. Es werden auch ältere Krippen von unbekannten Krippenbauern einbezogen, so wie berühmte Kirchenkrippen.
Stadtmuseum bzw. Kammerhofmuseum Gmunden:
Jährlich präsentiert das Stadtmuseum Gmunden eine reiche Auswahl an Weihnachtskrippen aus verschiedenen Epochen und Materialien. Den Grundstock bildet die reichhaltige Krippensammlung des Museums, die neben alten Viechtauer Eckkrippen mit Ton und Holzfiguren, Salzkammergut-Kasten- und Landschaftskrippen sowie verschiedene Exponate aus der Bildhauerwerkstätte Schwanthaler enthält. Zusätzlich präsentieren sich internationale und heimische Krippenbauer sowie Schnitzer mit ihren interessanten Neuschöpfungen.
Stadtmuseum von Steyr - Lamberg’sche Krippenfiguren und Bethlehem Krippe :
Die Puppen aus der Sammlung des Grafen Lamberg sind zwischen der Barock- und Biedermeierzeit entstanden. Über 200 dieser Figuren wurden auf einem großen Krippenberg dekoriert. Die aufwendige textile Bekleidung mancher Figuren erinnert durch die Gold- und Silberlahnstickerei an Klosterarbeiten. Ein Großteil der Figuren wird den reichen Kirchenkrippen zugeordnet.
2001 erhielt die Stadt Steyr anlässlich des Abschlusses der Städtepartnerschaft mit Bethlehem diese Krippe, welche zu den größten in Bethlehem geschnitzten Darstellungen aus Olivenholz zählt. Der Krippenstall selbst hat ein Gewicht von ca. 170 kg und die Figuren wiegen zwischen 5-10 kg. Eine Nachbildung vom Stern von Bethlehem, dessen Original sich in der Geburtskirche in Bethlehem befindet, ist ebenfalls ein Geschenk der Partnerstadt. Der Stern erinnert symbolisch an die Geburt von Jesus Christus.
Weiteres wird noch eine Vielzahl von Loahmmandl (reliefförmig modellierte Ton- bzw. Lehmfiguren und deren Model aus der Zeit von 1800 bis 1850) präsentiert.
Krippenmuseum von Steyr – Christkindl:
Die Großkrippe "Pöttmesser Krippe" hat ein Gesamtausmaß von 58 mq. 778 geschnitzte und bekleidete Figuren bis zu einer Höhe von 30 cm bevölkern die Landschaft vor einer gemalten orientalischen Stadt als Hintergrund. Sie ist weltweit eine der größten Krippe und hat ihren Namen vom Figurenschnitzer, Ferdinand Pöttmesser, 1895 in Meran geboren und 1977 in Innsbruck gestorben, erhalten..
Die orientalische Krippenlandschaft gliedert sich in vier Teile:
+ Das Hirtenfeld mit der Verkündigung;
+ Die Darstellung der Geburt Jesus in einer Felsenkrippe;
+ Frauen am Brunnen u. ein Beduinenmarkt;
+ Die Heiligen Drei Könige mit ihrem Gefolge.
Nach einer 50jähriegen Wanderschaft hatte die Pöttmesser Krippe mit einer neuen eindrucksvollen Landschaft, die dem Heiligen Land sowie einer vorhandenen Skizze von Ferdinand Pöttmesser nachempfunden wurde, eine dauerhafte Heimat gefunden.
Die "Mechanische Krippe" wurde vom Schlosser der Steyrer Werken, Karl Klauda, in 40jähriger Bauzeit erstellt. Diese mechanische Krippe ist eine Rarität der besonderen Art. Ein durchdachtes System von Zahnrädern, Wellen und Fahrradketten lassen ca. 300 Figuren lebendig werden. Die Musik einer böhmischen Walzorgel lassen die Figuren durch die biblische Landschaft ziehen. Die beweglichen Figuren sind auf vier Ebenen angeordnet. Ganz oben ziehen die Heiligen drei Könige mit großem Gefolge in Bethlehem ein, auf der dritten Ebenen ziehen die Schäfer mit ihren Herden und ein Zug von biblischen sowie historischen Gestalten von Adam und Eva über die Aposteln bis zum Kaiser Konstantin und Karl der Große zur Geburtsstätte, auf der zweiten Ebene ziehen die Leute in ihre Heimatstadt, um sich wie Maria und Josef in die Steuerlisten eintragen zu lassen. Außerdem ist auch die Flucht der Heiligen Familie nach Ägypten auf dieser Ebene eingebaut. Die Geburtsgrotte mit der Heiligen Familie und eine Gruppe von Hirten sind genau in der Krippenmitte situiert. Im unteren Bereich hat Klauda die Handwerker, Steinmetz, Schmied, Fassbinder und Perlmutterschnitzer verewigt.
Krippen aus aller Welt - im Krippenmuseum Steinbach an der Steyr:
Auf dem romantischen Ortsplatz von Steinbach an der Steyr befindet sich das um 2000 neu errichtet Krippenhaus. Es werden über 550 Krippen aus 96 verschiedene Länder in Augenhöhe, hervorragend zum Betrachten, präsentiert.
Eine Renaissance der Krippenkultur im Krippenmuseum von Rosi Gruber, Großraming:
300 Exponate sind in einer einmaligen Schau in ihrem privaten Krippenmuseum ausgestellt und ziehen durch den unerschöpflichen künstlerischen und handwerklichen Gestaltungsreichtum Jung und Alt in ihren Bann. Oft weit entfernt vom ursprünglichen Kastenkrippenbau dienen verschiedene Formen als Gehäuse: Kalebassen, Schwämme, Kästchen, Bilderrahmen oder Glassturz,... Manche Krippen bevölkern mehrere hundert Figuren, die "Loahmmandl". Kuriosum ist ein 70 Jahre altes Butterfass, das mit mehr als 150 Figuren das Leben Jesu zeigt, oder ein alter Bauernkasten, eine der größten Krippenlandschaften des Museums, in der Stationen aus dem Leben Jesu und Szenen aus dem Alten Testament zu sehen sind. Auch das bekannte Steyrer Kripperl kann man in Miniatur bewundern. (Figuren handmodelliert)
Privates Krippenmuseum von Paul Pfaffenbichler in Steyr:
Mit viel Mühe, Aufwand und 25-jähriger Sammelleidenschaft wurde ein privates Krippenmuseum errichtet. Obwohl in der Region Steyr eine eigene Krippentradition in Form der Kasten- bzw. Nagelschmiedkrippen mit den Loahmmandl vorherrscht gehört sind in diesem Museum die Vielfallt der einzelnen Darstellungsmöglichkeiten vereint. Die unterschiedlichsten Herstellungsarten (geschnitzt, gemalt, gestrickt, moduliert und dgl.) sowie die weltweite Herkunft der einzelnen Exponate zeichnen diese Sammlung als äußerst sehenswerte Krippenausstellung aus. Von 70 Nationen können über 900 Krippen (Weihnachts-, Passions- und Jahreskrippen), von denen keine der anderen gleicht, besichtigt werden. Die kleinste Krippe ist in einem Kirschenkern geschnitzt und hat einen Durchmesser von 7 mm; die größte ist eine Bretterkrippe in Lebensgröße.
Krippenmuseum Geboltskirchen – derzeit noch in Bau:
Das größte Krippenmuseum in Oberösterreich, das in unmittelbarer Nähe der Landeskrippenbauschule errichtet wird, befindet sich noch in einem Renovierungsprozess und kann erst 2014 der Bestimmung übergeben werden. Es steht bereits eine Vielzahl von Exponaten aus unterschiedlichsten Zeitepochen und Baustilen für den Einzug bereit.
Zu 7. Spezielle Merkmale und regionale Besonderheit der Krippen in Oberösterreich:
Aschach an der Donau:
Die Krippe zählte bei der ersten Restaurierung 1911 fünfzig teils im Nazarener-, teils im Biedermeierstil bekleidete Figuren, die Portraitähnlichkeit mit Freunden und Bekannten des Erbauers der Krippe, Karl Amersin (1807-1885) aufwiesen. Amersin schnitzte und bekleidete die Figuren, den Schiffmeister und Gastwirt als Schriftgelehrten, Pfleger, Syndikus (Anwalt) und Bürgermeister als Hl. Drei Könige, die Handwerker des Marktes und deren Frauen als Hirten und nicht zuletzt sich selbst, als Schäfer. Der Schauplatz der Darstellung, der Aschach gegenüber liegende Landshaager Berg. 2004 wurde die Krippe unter Beibehaltung des Grundkonzeptes aus den nach 150 Jahren verbliebenen Resten neu errichtet. Der Eferdinger Bildhauer Ägidius Gamsjäger schuf eine neue Krippenlandschaft nach einem Foto der alten Krippe.
Frankenmarkt:
Eine der prunkvollsten und figurenreichsten Kirchenkrippen von Oberösterreich steht seit ihrer Restaurierung im Jahr 1972 im ehemaligen Kaplanstöckl unweit der Pfarrkirche. Es wird angenommen, dass die ältesten Figuren um 1720 von der Werkstatt des Meinrad Guggenbichler in Mondsee stammen. Ergänzungen folgten in späteren Jahren, so auch 1795, als die Krippe nach dem Josephinischen Krippenverbot wieder aufgestellt wurde. Eine Figur, rechts über die Stufen gehend, soll der Überlieferung nach Kaiser Joseph II. darstellen, als ein Zeichen der Dankbarkeit für den nach dem großen Kirchenbrand gespendeten Hochaltar. Die etwa 70 Gliederpuppen in der Größe von 30 bis 40 cm haben kunstvoll aus Lindenholz geschnitzte Köpfe mit eingesetzten Glasaugen und sind opulent bekleidet, die Hl. Familie in Hoftracht, die Leibgarde des Herodes in Uniformen nach Pandurenart. Die Besonderheit der Krippe – den sonst üblichen Krippenberg mit dem Stall von Bethlehem ersetzt ein in mehreren Stufen angelegter Palast, eine Darstellungsform, die wahrscheinlich aus der Vorstellung der damaligen wohlhabenden Bürgerschicht entspringt. Die Aufstellung zeigt folgende Szenen: Geburt Christi mit Anbetung der Hirten und der Könige, Kindermord von Bethlehem, zwölfjähriger Jesus im Tempel, Hochzeit zu Kana und das Haus Nazareth. Die Restaurierung erfolgte unter der wissenschaftlichen Beratung von Prof. Otfried Kastner, die Lamberg’sche Krippensammlung in Steyr diente für die Figuren und die Kalß Krippe in Bad Ischl für die Palastarchitektur als Vorbild.
Pupping:
Für die Klosterkirche der Franziskaner lieferte der Historienmaler Josef Gold aus Salzburg 1892 eine Kulissenkrippe. Eine rundbogige Wand, auf die im Vordergrund der Stall mit Ochs und Esel, im Hintergrund nach einem Foto originalgetreu doch verschwommen Bethlehem und die Umgebung gemalt war. Davor standen die bis zu 1m hohen, fast plastisch wirkenden Figuren, jede für sich ein Gemälde auf mit Leinwand überzogenen Holztafeln. Heute werden nur die Figuren, der Hintergrund ist nicht mehr erhalten, in einem Verschlag beim Seitenaltar auf Stroh aufgestellt, dort, wo seit Weihnachten 2001 am Hl. Abend während der Mette eine lebende Krippe mit Esel, Pferd und Schafen das Weihnachtsgeschehen veranschaulicht.
Mondsee:
Die Weihnachtskrippe wurde Anfang des 19. Jahrhunderts errichtet. Die reich verzierten und mit vielen Details ausgestatteten bekleideten Krippenfiguren stammen aus dem Jahr 1816 und haben meist aus Wachs gefertigte Köpfe. Andere sind geschnitzt und dürften aus der Zeit um 1900 sein.
Die Mondseer Krippe hat fünf Szenen, die das jeweilige Festtagsevangelium anschaulich darstellen, und wird bereits im Advent aufgebaut: Herbergsuche – Geburt Christi – Anbetung der Könige – Der zwölfjährige Jesus im Tempel – Die Hochzeit zu Kana.
Krenglbach:
Kastenkrippe in prunkvollem Barockgehäuse in Schwarz und Gold mit einer Bekrönung von vier Akanthusvoluten mit Engelsköpfen in der Mitte und Schriftkartuschen auf den Schauseiten mit Schriftstellen aus dem Lukas- und Johannesevangelium.
Für den Krippenberg, der aus zwei Ebenen – der Geburtshöhle unten und dem Hirtenfeld oben – besteht, wurden Materialien wie Malachit, Korallen, Eisenblüten und Muscheln verwendet. Den hinteren Abschluss bildet eine zart gemalte Gebirgslandschaft. Die vorzüglich ausgearbeiteten Figuren entsprechen in ihrer Haltung neapolitanisch-sizilianischen Vorbildern. Das Werk dürfte aus dem Stift St. Florian stammen und im Umkreis des Stiftsbildhauers Leonhard Sattler um 1720/30 entstanden sein.
Pram:
Die über 60 ungefassten und bis ins kleinste Detail aus Lindenholz geschnitzten Einzelfiguren bilden sechs auf Brettern montierte unveränderliche Figurengruppen, die der Abfolge des Weihnachtsfestkreises entsprechend in einen verglasten Schrein, auf dem bei der Restaurierung die Jahreszahl 1777 entdeckt wurde, gestellt werden können. Die in der Chronik nur unvollständig aufgezählten Szenen sind: Anbetung der Hirten, Beschneidung, Anbetung der Könige, Kindermord von Bethlehem, Flucht nach Ägypten und Hochzeit zu Kana. Dazu kommen noch sechs frei bewegliche, überaus originelle Musikanten, die vielleicht vor dem Krippenkasten aufgestellt wurden und zur Hochzeit gehören oder eventuell auch bei der Hirtenszene mit verwendet wurden. Dieses einzigartige Rokoko Krippenwerk wird Johann Peter Schwanthaler d. Ä. (1720-1795) zugeschrieben. Die Krippe ist während des Jahres in einem eigens dafür geschaffenen Krippenraum im Pfarrhof aufgestellt. Seit 1982 werden dreizehn Figuren der Hirten- und Königsanbetung von der Firma Hutschenreuther in Oberfranken in Porzellan erzeugt. Eine der Nachbildungen erhielt die Pfarre als Dank, auch Papst Benedikt XVI ist im Besitz dieser Porzellankrippe.
Steyr:
Ein absolutes Highlight ist die ehemalige Waggonkrippe (eine Großkrippe), die für die Aktion „Licht ins Dunkel“ vom Krippenbaumeister, Konsulent Josef Seidl gebaut wurde und von 1992 bis 1997 während der Adventzeit auf Schienen durch Österreich, Italien, Lichtenstein u. Deutschland unterwegs war. Erstmals konnte die Waggonkrippe 1992 im Rahmen des "Garstner Adventmarktes" öffentlich besichtigt werden. In den fünf Wanderjahren ist es Konsulent Josef Seidl gelungen, für die Aktion „Licht ins Dunkel“ einen Nettobetrag von insgesamt ATS 870.000 (€ 63.226) abrechnet zu können.
Eine Krippe am Bahnhof, eingebaut in einem Eisenbahnwaggon der ÖBB, umfasste in der Originalausführung einen Krippenberg von 17qm. Sie präsentiert einen heimatlichen und einen orientalischen Teil. Im heimatlichen Bereich sind der Ennskai der Stadt Steyr um die Jahrhundertwende (19./20. Jahrhundert), die Wallfahrtskirche Christkindl mit der Engelsstiege, der Geburtsstall von Jesus und das Eltern- bzw. Geburtshaus des Krippenbauers integriert. Im orientalischen Krippenbereich sind die verschiedenen Wirkungsstätten von Jesus dargestellt. Die Landschaft, Häuser und Tempelanlagen sind Nachbildungen orientalischer Kultur, wie sie sich in Jerusalem und Umgebung darstellte. ,
Die über 1.100 Krippenfiguren, sogenannte Loahmmandl, wurden nach alten Modeln aus dem 18. und 19. Jahrhundert von der Region Steyr- und Ennstal sowie aus Nassereith in Tirol aus Ton handgefertigt, gebrannt sowie in über 700 Arbeitsstunden von der Goldhaubengruppe Steyr bemalt.
In der Waggonkrippe wird neben dem Geschehen in der Heiligen Nacht, mit einer Figurengruppe die Hochzeit zu Kana, einer aus Holz geschnitzten Figureneinheit das Letzte Abendmahl dargestellt.
1998 musste die Krippe von dem Eisenbahnwaggon wegen seiner Verkehrsuntüchtigkeit ausgebaut werden. Heute hat der Krippenberg ca. 10 qm mit maximal 900 Krippenfiguren und eine Schaustellung erfolgt nur mehr sporadisch.
Nagelschmiedkrippen und Loahmmandl im Raume Steyr:
Der Name Nagelschmiedkrippe leitet sich von ihren Schöpfern, den Zweck- und Nagelschmieden, her; handgeschlagene Nägel sind oft in den kleinen Krippenkästen deutlich zu erkennen. Nach mündlicher Überlieferung waren es um 1800 die sozial schlecht gestellten Taglöhner der verschiedenen Nagel- und Sensenschmiedebetriebe in der Region Enns- und Steyrtal, die diese Nagelschmiedkrippen mit den Loahmmandl erstmals erzeugten. Loahmmandl sind aus Naturlehm handmodellierte und in weiterer Form von Modeln abgenommene, reliefförmige, gebrannte und bemalte Krippenfiguren. Die fertigen Krippen wurden im Rahmen der Kirchweihfeste als kleines Nebeneinkommen verkauft. Die Modeln für die Krippenfiguren zu den Loahmmandl werden schon 1901 unter den lokalhistorischen sammlungswürdigen Beständen des 1895 gegründeten städtischen Museums in Steyr angeführt. Nach der Wiederentdeckung der alten Modeln werden heute die Loahmmandlfiguren vielfach nachgegossen. Da es sich aber um reine Sekundärabgüsse aus kopierten Modeln handelt, kann die Beschreibung der alten Originalkrippenfiguren die Lücke der Tradition schließen und dem Krippenfreund, der heute seine Krippenfiguren selbst erstellt und bemalt, von Nutzen sein.
Garsten:
Der Pfarrkirche Garsten blieb nach der Aufhebung des Benediktinerstiftes durch Kaiser Josef II die berühmte „Buchsbaumkrippe“, die vom Garstner Laienbruder und Bildschnitzer Marian Rittinger 1705 erstellt wurde, erhalten. Die Anbetung der Hirten ist eine ungefasste aus Buchsbaumholz geschnitzte Figurengruppe, Höhe 32 cm. Der Künstler versetzte die Anbetung der Hirten in eine strohgedeckte Hütte. Innig, verhalten wenden sich Maria und Josef dem Jesuskind zu, während sich von der anderen Seite drei Hirten sichtlich bewegt, dem Jesuskind nähern. Der Alte, der Hut und Stock abgelegt hat, verehrt knieend das Kind, ein jüngerer dahinter, wendet den Blick, um einen dritten Hirten, der gerade in die Hütte tritt, seine Freude mitzuteilen. Jede Figur ist ein Kunstwerk für sich, sowohl im Detail des Gesichtsausdruckes, der Hände und der Finger als auch in der Komposition, der harmonischen Einheit von Gestik und Bewegung. Und selbst das Beiwerk, Hut und Stab der Hirten, Ochsen und Lamperl, das Stroh der Krippe, Fels und Blattwerk, fügen sich in das Andachtsbild.
Die Buchsbaumkrippe ist auch das Motiv der oberösterreichischen Sonderbriefmarke zum 19. Weltkrippentag 2012.
Zu 8. Besondere Weihnachtsbräuche in Oberösterreich:
Gang nach Bethlehem – eine Open Air Inszenierung des Weihnachtsevangeliums:
Eine im zweijährigen Rhythmus von der Gemeinde Aistersheim, organisierte Veranstaltung, die mit dem Oberösterreichischen Volkskulturpreis 2010 ausgezeichnet wurde.
Das Weihnachtsevangelium wird in sechs Szenen im gesamten Ortsgebiet dargestellt. Durch die Verbindung von Text, Musik, Bildhauerei und neuartiger Inszenierung soll bei den Besuchern eine Verinnerlichung des Weihnachtsevangeliums und ein persönlicher Bezug zum Geschehen von damals hergestellt werden. Im Ortszentrum ist während der Veranstaltung das elektrische Licht abgeschaltet und der öffentliche Verkehr herausgenommen. Durch diese Maßnahme soll die besinnliche Ruhe ganz wie in Bethlehem vor rund 2000 Jahre hergestellt werden. Alle Besucher erhalten Laternen und sind aufgefordert, die Stationen selbst zu erwandern.
Kripperlroas im Salzkammergut:
Im Dezember und Jänner können viele Weihnachtskrippen in Museen und Ausstellungen oder Hauskrippen in Privatbesitz direkt bei ihren Erbauern oder Besitzern besichtigt werden. Die Kripperlroas (Reise von Krippe zu Krippe) führt zu Fuß, mit dem Auto oder der Kutsche teilweise unter fachkundiger Führung von Ausstellern zu Ausstellern.
In vielen Orten des Salzkammergutes (Ischl und Ebensee) gibt es eine Vielzahl von besonders schönen und traditionsreichen Hauskrippen. Sie zu besuchen und eine Kripperlroas anzutreten ist bei vielen Familien ein langjähriger Brauch. Zu einem gehaltvollen Kripperlerlebnis gehört auch die richtige Einstellung, um das großartige Geschehen der Darstellung des Weihnachtswunders in sich aufzunehmen.
Roratemessen in mehreren oberösterreichischen Pfarrgemeinden:
Roratemessen sind morgendliche Votivmessen zu Ehren Marias an den Werktagen im Advent. Die bekannten Adventlieder „O Heiland reiß die Himmel auf“ und „Tauet Himmel den Gerechten“ stehen in der Tradition der Roratemessen. Die Grundstimmung im Advent, die frohe Erwartung der Ankunft des Messias und die Vorbereitung darauf, zeigt sich im namensgebenden Vers „Rorate caeli desuper et nubes pluant justum“ („Tauet, ihr Himmel, von oben, und ihr Wolken lasst den Gerechten regnen“). Traditionell finden die Roratemessen vor Aufgang der Sonne im Schein von Kerzen statt (Christus als Lichtbringer wird erwartet). Da man die Gläubigen um sechs Uhr in der Früh durch Klopfen an die Türen zu den Roratemessen weckte, entwickelte sich daraus der Adventbrauch des Anklöpfelns.
Frauentragen und Herbergtragen im Mühl- und Hausruckviertel:
Beim Frauentragen wird ein Marienbild oder eine Muttergottesstatue, die Wandermadonna, in der Pfarre oder Nachbarschaft herumgereicht. Diese „wandert“ so von Familie zu Familie, die sie für je einen Tag aufnimmt und sie mit einem Rosenkranzgebet und Adventliedern begrüßt bzw. verabschiedet.
Beim Herbergtragen ist es eine Darstellung der schwangeren Maria auf dem Esel neben Josef, die als Objekt der Andacht die Herbergsuche der Gottesmutter darstellen soll. Diese Adventbräuche werden lokal unterschiedlich ausgeführt.
Dreikönigsritt im Salzkammergut:
Hoch zu Ross sind die als Hl. Drei Könige kostümierten Sänger in der Gemeinde unterwegs, in ihrem Gefolge sind ein Sternträger, musikalische Begleiter und Fackelträger anzutreffen. Sie singen Hirten-, Neujahrs- und Dreikönigslieder und überbringen den Dreikönigssegen und ihre Neujahrswünsche.
Gmunden - Die Drei Könige kommen mit ihrem Gefolge auf einem Schiff über den Traunsee, ziehen dann vom See zum Renaissance-Rathaus, wo sie Hirten- und Dreikönigslieder singen.
Bad Ischl- Auf ihren Pferden ziehen die Dreikönigsreiter, in historische Gewänder gekleidet, mit einem Sternträger und ihrem Gefolge durch die Stadt und bieten ihre Lieder dar.
Aurachtal - Ziehen die morgenländischen Fürsten zwei Tage lang, begleitet von Sängern und Musikanten, durch die Talschaft und bringen originale Viechtauer-, Salzkammergut-, Ebenseer Weihnachts- und Neujahrslieder zum Vortrag und übermitteln damit ihren Wünsche zum neuen Jahr
Glöcklerlauf im Salzkammergut:
Der uralten Brauch in der letzten Rauhnacht (Nacht vom 5. zum 6. Jänner) mit seinem geheimen Zauber hat seit Jahrzehnten einen festen Platz eingenommen.
Der Name "Glöckler" leitet sich von "klocken" (anklopfen) ab und bezieht sich auf ältere Heischebräuche mit Masken. Die Glöckler ziehen dabei in weißen Gewändern aus den umliegenden Ortschaften ins Stadtzentrum und in den Ortschaften von Haus zu Haus. Mit ihren kunstvoll gearbeiteten, hell leuchtenden Glöcklerkappen kommen die Glöckler aus dem Dunkel der Nacht. Sie sind die Lichtbringer, welche (nach altem heidnischen) Glauben die Dunkelheit und Kälte durch Licht und Wärme besiegen. Das Heil und der Segen der guten Geister sollen gewonnen und die bösen Geister der Finsternis vertrieben werden. Das Klingen der Glocken und der Rhythmus ihrer Schritte soll das unter der Schneedecke liegende Getreide aufwecken und zum Wachsen bringen.
Die traditionellen Formen der Kappen sind Sturmkappe, Fünfzack und Siebenzack. Aber auch Formen von Krippen, Kirchen und sogar Vogelhäuschen werden beim Glöcklerlauf verwendet und als Kappen getragen.
Steyrer Kripperl:
Das Steyrer Kripperl ist ein seit dem 19. Jahrhundert bespieltes Stabpuppen-Krippentheater, in dem die 450 Stabpuppen in Stegreifdialogen das biblische Weihnachtsgeschehen sowie Szenen aus dem biedermeierlichen Leben der Stadt Steyr (z.B. Handwerker und Gewerbetreibende, lokalhistorische Begebenheiten, heitere Episoden aus dem täglichen Leben u.ä.) szenisch darstellen. Die Aufführungen finden im Advent und zur Weihnachtszeit im Innerberger Stadel von Steyr statt.
Zu 9. Foto des Vorstandes vom Landesverband Oberösterreich:
Zu 10. Ansprechpartner und Kontaktdaten für den Landesverband OÖ:
Für sämtliche organisatorische und administrativen Angelegenheit:
Landesobmann Karl Hennerbichler, 4400 Steyr, Bogenhausstraße 8/6
Festnetz: 07252 81280
Mobilnetz: 0699 10996794
E-Mail: karl.hennerbichler@ipa.at
Für sämtliche finanzielle Angelegenheiten:
Kassier Herbert Klein, 4682 Geboltskirchen, Buchet 4
Mobilnetz: 0664 3016243
E-Mail: kl.herby@gmail.com
Kalß Krippe und Krippen aus Slowenien
Neben der Kalßkrippe zeigt das Museum der Stadt Bad Ischl in diesem Jahr Krippen aus Slowenien. Es ist dies eine Zusammenarbeit des Museums mit dem Verein der Krippenfreunde Sloweniens und dem Haus der Kultur in Celje
Der Verein der Krippenfreunde Sloweniens wurde vor elf Jahren gegründet und vereint über 400 Krippenbauer und Krippenfreunde aus ganz Slowenien. Die meisten Mitglieder sind Hobbykünstler, einige davon sind aber auch akademisch ausgebildete Künstler. Der Obmann Drago Kozinc hat mit viel Umsicht eine repräsentative Auswahl aus dem reichen Krippenschaffen Sloweniens für Bad Ischl zusammengestellt.
Am 30. 11. kommen so Slowenische Krippen ins Salzkammergut und werden nun in der jährlich stattfindenden Krippenausstellung in Museum der Stadt Bad Ischl gezeigt. Eingeleitet wird diese Ausstellung durch einem Adventkonzert mit Musik aus Österreich und Slowenien. Das Vokalquintett des Hauses der Kultur Celje, wird geleitet von Gregor Deleja
In der Ausstellung selbst werden Krippen aus allen slowenischen Regionen (Steiermark, Küstenregion, Oberkrain, Unterkrain, …) gezeigt. Das Besondere an den Krippen ist sicher die Vielfalt an Materialien, denn neben Holz und Ton werden auch Krippen aus Papier, Metall, Teig, Glas, Stroh, Stein, Keramik, Modelliermasse, Wachs und anderen Materialien gezeigt.
Bei der Ausstellung mit Krippen sind vertreten Heimwerker, Bildhauer, Akademiker und Maler, sowie Grundschulkinder und Menschen mit Beeinträchtigung. Es werden auch ältere Krippen von unbekannten Krippenbauern einbezogen, so wie berühmte Kirchenkrippen.
Ausstellung vom 30. November 2012 bis 02. Februar 2013;
Öffnungszeiten: Mittwoch 14:00 – 19:00 Uhr und Donnerstag bis Sonntag von 10:00 – 17:00 Uhr; vom 17. Dezember bis 06. Jänner durchgehend, 24. und 31. Dezember nur von 10:00 -14:00 Uhr, und
ab 07. Jänner jeweils nur Freitag bis Sonntag von 10:00 – 17:00 Uhr geöffnet.
Museum der Stadt Bad Ischl
Von der oberösterreichischen Krippenfreundin aus Bad Ischl wurde über Kirchenkrippen, Krippenaltäre und weihnachtliche Bilddarstellungen in den Kirchen der Diözese Linz in Oberösterreich ein Querschnitt durch die Kunstgeschichte in Bild und Wort verfasst.
Der Erste Band, ein Gesamtwerk südlich der Donau ohne Linz, wird ab Mitte Oktober vom Verlag „Bibliothek der Provinz, Verlag für Literatur, Kunst und Musikalien“ herausgegeben.
Informelle Buchbeschreibung von der Autorin Mag. Dr. Elisabeth Wimmer. Welche Faszination das Wunder der Menschwerdung Christi auf die gläubigen Menschen in den vergangenen Jahrhunderten und der Gegenwart ausgeübt hat, spiegelt sich in den Werken erhaltener Weihnachtsdarstellungen aller Stilepochen und Techniken in Oberösterreichs Kirchen wieder. Malerei, Bildhauerei und volkstümliche Schnitzkunst verfügen über ein breites Repertoire weihnachtlicher Motive und interpretieren in Bildern voll Symbolik und ikonographisch interessanter Details den knappen Weihnachtsbericht der Evangelien. Das Spektrum reicht von der plastischen Darstellung im gotischen, barocken oder neugotischen Altar über das gemalte Altarbild, Wand- oder Deckenfresko, das Glasgemälde oder die Metallarbeit hin zu den Kirchenkrippen.
Der vorliegende Band setzt sich mit Kunstgeschichte und Volkskultur gleichermaßen auseinander. Die Bildersprache um das Weihnachtsgeschehen, oft in beeindruckenden Detailaufnahmen festgehalten, ist nicht zuletzt Zeuge der Glaubenswelt der jeweiligen Epoche und Ausdruck der persönlichen Einstellung des Künstlers zum Göttlichen. Gerade dies soll dem Betrachter über die wissenschaftliche Dokumentation hinaus, im Bildband vermittelt werden. Eine kurze Biographie beleuchtet aus diesem Grund häufig das Umfeld des einzelnen Künstlers.
Aufgrund der Fülle des Materials beschränkt sich der Inhalt auf drei Themen des Weihnachtsfestkreises, die Verkündigung an Maria, die Geburt Christi mit Anbetung der Hirten und die Königshuldigung. Die geographische Gliederung in die Regionen Hausruck- Inn- und Traunviertel und deren Dekanate ermöglicht einen umfassenden Überblick und lädt den Leser im Sinne eines Kunstführers ein, sich in der Tradition des Krippenschauens aufzumachen, um das Vorgestellte selbst zu erkunden. Es werden Weihnachtsdarstellungen in 347 Pfarrkirchen und 36 Filialkirchen behandelt, dabei stehen allgemein Bekanntes und bisher in der Literatur unbeachtet gebliebene Raritäten nebeneinander, dementsprechend wurden bereits publizierte Forschungsergebnisse zusammengefasst und eingearbeitet, aber auch viele neue Quellen erschlossen und vielfach bereits in Vergessenheit geratenes Wissen rekonstruiert und bewahrt.
Mit viel Mühe, Aufwand und 25-jähriger Sammelleidenschaft wurde vom Krippenfreund, Paul Pfaffenbichler, ein privates Krippenmuseum errichtet. Obwohl in der Region Steyr eine eigene Krippentradition in Form der Kasten- bzw. Nagelschmiedkrippen mit den Loahmmandl vorherrscht gehört seine Vorliebe der Vielfallt der einzelnen Darstellungsmöglichkeiten.
Die unterschiedlichsten Herstellungsarten (geschnitzt, gemalt, gestrickt, moduliert und dgl.) sowie die weltweite Herkunft der einzelnen Exponate zeichnen diese Sammlung als äußerst sehenswerte Krippenausstellung aus. Von 70 Nationen können über 900 Krippen (Weihnachts-, Passions- und Jahreskrippen), von denen keine der anderen gleicht, besichtigt werden. Die kleinste Krippe ist in einem Kirschenkern geschnitzt und hat einen Durchmesser von 7 mm; die größte ist eine Bretterkrippe in Lebensgröße.
Bei einer Besichtigung der mannigfaltigen Krippen kommt man zur Überzeugung, dass die Geburt Christi in allen Ländern gleich dargestellt wird – im Mittelpunkt steht immer die Hl. Familie mit Maria, Josef und dem Jesuskind.
Bei einer Führung durch das private Krippenmuseum, das ganzjährlich nur gegen telefonische Voranmeldung (07252 83453 oder 0664 4834302) besichtigt werden kann, weiß der Besitzer beinahe zu jeder Krippe eine Anekdote oder kleinere Geschichte.
Karl Hennerbichler LO
Die Jahreshauptversammlung 2012 wurde mit der Hl. Messe in der Pfarrkirche Geboltskirchen, die der geistliche Beistand der OÖ. Krippenfreunde, Pfarrer Mag. Josef Gratzer, zelebrierte, eingeleitet.
Im Gasthof Mayrhuber begann um 11:00 Uhr der legistische Teil der JHV mit der Begrüßung und Verlesung der aufgelegten Tagesordnung. Anschließend bedankte sich der Landesobmann beim veranstaltenden Verein „Krippenfreunde Hausruck-Geboltskirchen“ für die hervorragende Ausrichtung der Jahreshauptversammlung sowie für das Begrüßungspräsent, jeder Teilnehmer erhielt einen wunderschönen Teelichtständer in Metallausführung mit dem Logo der Krippenfreunde, unter der Leitung von Obmann Karl Groiß. Der Tagungsort war mit Krippenszenen bedruckten Fahnen, Blumen und einer hervorragend jüngst erstellten Passionskrippe dekorativ gestaltet.
Im Zuge der Berichte des Landesobmannes, Kons. Wolfgang Bauer, und des Kassiers, Kons. Wilhelm Engl, wurde den Mitgliedern der GV offiziell mitgeteilt, dass sie ihre statutenmäßige Funktion innerhalb der bestehenden Funktionsperiode zurücklegen. Der Landesobmann trat überraschend aus gesundheitlichen Gründen zurück und der Kassier übergibt aufgrund seiner bevorstehenden Pensionierung an einem jüngeren Verbandsmitglied die nervenaufreibenden und äußerst zeitintensiven Geldgeschäfte. Positiv wurde jedoch aufgenommen, dass Kons. Wilhelm Engl bereits im Vorfeld für einen würdigen Nachfolger im jugendlichen Stile Sorge getragen hatte.
Kassier, Kons. Wilhelm Engl, der auch die Funktionstätigkeit eines Verbandskassiers ausübt und zusätzlich Verbandskoordinator der Krippenbauschulen sowie der OÖ. Landeskrippenbauschule ist, referierte unmittelbar nach seinem Bericht informativ über den im November stattfindenden „Internationalen Weltkongress 2012 in Innsbruck“.
Die Obmänner/frau der einzelnen Orts- und Bezirksgruppen sowie der Landeskoordinator der oö. Landeskrippenbauschule präsentierten sehr ausführlich mit profundem Wissen ihren Jahresrückblick und kündigten gleichzeitig ihre Vorhaben im neuen Vereinsjahr an.
Im Tagesordnungspunkt „Totengedenken“ wurde besonders dem im November des Vorjahres verstorbenen Monsignore Dr. Franz Baumann gedacht. Er war von 1961 bis 1999 Landesobmann der OÖ. Krippenfreunde, anschließend ernannter Ehrenlandesobmann, und erhielt außerdem während seiner offiziellen Funktionsperiode für seine vorbildliche sowie unermüdliche Tätigkeit auf dem Gebiete der Volkskultur vom Amt der OÖ. Landesregierung den Titel „Konsulent“ verliehen. Posthum werden ihm alle OÖ. Krippenfreunde für seine Verdienste um die Krippe stets ein ehrendes und dankbares Gedenken bewahren.
Der zweite stellvertretende Landesobmann, Dr. Dr. Alexander Jalkotzy, danke den ausscheidenden Landesobmann und Kassier für ihren über 10 jährigen vorbildlichen Einsatz sowie des gewissenhaften Wirkens in ihren Funktionen und kündigte in einer Minilaudatio eine entsprechende separate Ehrung bei der kommenden JHV an.
Nach einer kurzen Diskussion bei den Mitgliedern der GV hinsichtlich der Nominierung eines zu kooptierenden Landesobmannes meldete sich Karl Hennerbichler, Obmann der Steyrer Krippenfreunde, freiwillig, provisorisch bis zur statutengemäßen Wahl bei der kommenden JHV 2013 die Funktion des Landesobmannes zu übernehmen.
Herbert Klein wurde als Kassier von den Mitgliedern der GV einstimmig und Karl Hennerbichler als Landesobmann mit 80% in den Vorstand kooptiert. Unter Punkt Allfälliges konnte auch das neu aufgetretene Problem, dass sowohl der Kassier als auch ein Rechnungsprüfer von der gleichen Ortsgruppe kommen, gelöst werden. Frau Stelzhammer von der Ortsgruppe „Altenhof“, die hervorragende buchhalterische Kenntnisse besitzt, wurde ebenfalls einstimmig in diese Funktion kooptiert.
In seinen Schlussworten dankte der kooptierte Landesobmann allen Mitgliedern der GV für die vorzügliche geleistete Zusammenarbeit und kündigte eine produktive, zukunftsorientierte und gedeihliche Vereinsarbeit zur Vollziehung des statutengemäßen Zwecks und Zieles des OÖ. Krippenverbandes an.
Gloria et pax
Karl Hennerbichler